Archiv für die Kategorie „Märchen“

Der Sackdepp. (.eine Geschichte aus Deppendorf)

Sackdepp Titel

In Deppendorf steht ein urartes Gebäude. Es hat ein Türmchen, und es schlägt eine kleine Glocke darin. Es ist die alte Schule. Und dem kleinen Carl, der vor hunderten von Jahren da als I-Männchen auf einem Strohballen saß, ist etwas ganz Wunderbares geschehen.

Sackdepp Schule

Diesen Beitrag weiterlesen »

15 Lumpi und der böse Wicht.

15 Anfang Garten

Lumpi sitzt in seinem Garten, erpicht ‘ne neue Tat zu starten.
Da hallt’s vom Nachbarn Meier laut: “Ein Spitzbub hat mich dreist beklaut.
Er schlich herein auf leisen Sohlen und hat den Sonntagshut gestohlen.
Er war ganz neu und wunderschön, kann barhaupt nicht zur Kirche gehn.”
Er meint, die Polizei sei dumm, drum kümmert sich der Lumpi drum.

Diesen Beitrag weiterlesen »

34 Lumpis Reise nach Speisekarte.

speiBarbara denkt wohlgemut: “Dem Lumpi schmeckt mein Essen gut.”
Montags, das ist leicht zu raten, gibt’s Reste stets vom Sonntagsbraten,
Dienstags, das ist völlig schnuppe, da gibt’s irgendeine Suppe.
Mittwochs – mit Salat ganz frisch – steht Spagetti auf dem Tisch.
Donnertag da holt die Gute Würstchen aus der Würstchenbude,
weil sie ihren Waschtag hat. Man wird ja auch von Würstchen satt.
Freitags ist sie schnell dabei mit Bratkartoffeln, Spiegelei.
Und wenn die Woche wieder rum, da guckt unser Lumpi dumm,
dann gibt es, ach, du meine Güte, nur ‘ne Suppe aus der Tüte.

34 Würstchenbude mit Babs

Lumpi denkt so’n Einerlei sei doch endlich mal vorbei.
Hier gibt’s ja in jedem Winkel zur Winterszeit Grünkohl mit Pinkel.
Jetzt werde ich doch einmal reisen, zu sehn, was and’re Leute speisen.
Barbara soll zuhause bleiben mit Kochen üben die Zeit vertreiben.
Mit ‘nem Notizbuch im Gepäck trabt nun Lumpi eiligst weg.

34 Grünkohl mit Lumpi 2

Diesen Beitrag weiterlesen »

Die Teufelsfibel, (die unheimliche Stiftsdame.)

 

Weil wir gerade bei den Töchtern des Teufels sind, und er hat deren viele, will ich nun eine Geschichte von seiner jüngsten erzählen.

Teufelsfobel Titel

Diesen Beitrag weiterlesen »

Des Weibes Fluch, (Ein Gänsehirt in Ummeln.)

Fluch Titel

Hier stand in alten Zeiten kein Schloß so hoch und her,
hier stand eine alte Kate verfallen, öd’und leer.
Es herrschte auch kein König dahier auf seinem Thron,
hier hauste der alte Hinnrich mit seinem tumben Sohn.
Statt Purpur trug er Lumpen und Läuse ohne Zahl,
er trug auch keine Krone, sein Kopf war fahl und kahl.
Sein Volk waren die Gänse, er hat sie zu hüten versucht.
Ein Weib hat ihn im Zorne dereinstmals bös’ verflucht.

 

Am Rande von Bielefeld auf dem Weg nach Gütersloh lag Urlo, das heutige Ummeln. Hier wurde in alten Zeiten ein Knabe geboren. Er war ein “Winkelkind” Sein Vater, ein wohlhabender Bauer aus Ummeln, hatte den Bastard nicht in seine “Were” genommen, das heißt, er hatte das Kind nicht anerkannt, und weder von der väterlichen noch von der mütterlichen Familie war das Knäblein aufgenommen worden. Und vor dem neunten Tag wurde es im Wald ausgesetzt.

Fluch ummeln haus13

Der alte Hof Meyer zu Ummeln.

Diesen Beitrag weiterlesen »

Die Gegenwelt. ( Irrflug von Windelsbleiche.)

Wisst Ihr noch, daß im vorigen Jahr das Schweinchen auf dem Mond war? Heute nun geht es tief ins Weltall.Gegenwelt Titel

Es war im Jahre 2511, also zu einer Zeit, in der es allerorts kleine Raketenabschußbasen gab , so wie Straßenbahnhaltestellen. So war auch der kleine Flughafen in Windelsbleiche groß ausgebaut. Die niedlichen Flugzeuge aus uralten Zeiten konnte man noch als Museumsstücke bewundern. Nun gab es ein Übungsgelände mit einem Simulator, und schon die Kinder aus den Kitas lernten daran, wie man die Geschwindigkeit in den Griff bekommt, wie man ausweicht, und wie man den Kurs hält, um nicht auf dem falschen Planeten zu landen. Sie machten auch schon kleine Ausflüge zum Mond, natürlich nur mit ihrer Kindergartentante. In den höheren Klassen gab es dann ein Schulfach, so wie Physik oder Latein, das hieß “Weltraum”, da wurden von den Gymnasiasten schon größere Forschungsreisen zum Jupiter oder zum Saturn unternommen.

Diesen Beitrag weiterlesen »

Die rote Schatulle. (die “hillige Seele” bei Paderborn)

Schatull Tittel

Es war einmal ein stolzer Kaufmann aus edlem Geblüt, der war durch den Leinenhandel in Bielefeld sehr reich geworden. Das gute Bielefelder Leinen wurde weit über die Landesgrenzen hinaus hoch geschätzt, und es gab Geschäftsbeziehungen bis nach Novgorod. Doch er lebte bescheiden und achtete seine Freunde und seine Feinde. Er trauerte um seinen verlorenen Sohn. Dieser hatte sich in seiner ungestümen Jugendzeit in Rosa verliebt, das hübschen Töchterchen eines armen Webers. “Mein Röschen”, nannte er sie und war glücklich. Sie hatte blonde, lange Locken und einen Mund zum Küssen, und ihre Augen leuchteten in der Farbe des Sommerhimmels. Und so kam es, daß auch ein kleiner Junge mit blonden Locken und strahlend blauen Augen das Licht der Welt erblickte. Rosa hatte ihm den Namen “Johann” gegeben, das bedeutete “eine Gnade des Herrn”. Doch der Jüngling wußte nicht davon. Er war auf Wunsch seines Vaters fortgezogen in die weite Welt, um die Wissenschaften zu studieren, damit er später mit Klugheit diesem zur Seite stehen möge, doch er kehrte nie zurück. Ehe er fortging, hatte er jedoch heimlich ein kleines Briefchen in die rote Schatulle gesteckt, in der der Vater wichtige Papiere aufbewahrte.

Diesen Beitrag weiterlesen »

Kopfstand (Kindermann.Stift )

Kopfstand Titel

Nun kommt mal wieder eine schaurig, lustige Geschichte, die sich in jüngster Zeit in Bielefeld ereignete.

Die kleine Marlene war ein sehr aufgewecktes Kind. Sie spielte nicht mit Puppen, sondern drückte eifrig an dem Seniorenhandy herum, und konnte sogar schon Oma damit anrufen. Ihre neueste Begeisterung hatte sie dafür entwickelt, die Sprüche der Großen abzulauschen. So verweigerte sie neulich die Erbsensuppe mit: “Die kann ich nicht essen, ich bin auf Diät”, und als sie ihren Nachmittagsspaziergang machen sollte, kam: “Heute nicht, ich habe meine Tage.”
Nun war sie für den Kindergarten angemeldet, und das paßte ihr überhaupt nicht. “Ich soll in einen Kindermann-Stift, keine 10 Pferde bringen mich dahin. Da sind nur Kindermänner, die haben alle einen Bart und trinken Schnaps. Mit denen will ich nicht spielen. Die können garnicht Hüpfkästchen, und gucken auch nicht Urmel. Da könnt Ihr Euch auf den Kopf stellen.”

Kindermannstift bunt

Diesen Beitrag weiterlesen »

Die fälische Medusa. (ein Kind der Heidbreder Heide)

Medusa Titel

Es war einmal vor langer, langer Zeit, da lebte weitab von der Stadt einsam in der Heidbreder Heide die Familie Heinertomwaasen. Dem Vater, genannt Hinkebeen, war von einer Kugel das Knie zerschossen worden, als er 1623 an der Seite des “tollen Christian” gegen Tilly gekämpft hatte. Nun verdiente er sich mühsam als Höcker das tägliche Brot für die Seinen.
Mit der Hucke auf dem Rücken ging er von Haus zu Haus und bot seine Radieschen, Petersiliensträußchen, und Äpfel an, und was sonst gerade im Garten und Feld wuchs. Viel brachte das mühsame Gewerbe nicht ein. Aber sie hielten auch ein paar Schweine, sodaß es im Winter nach dem Schlachten frische Wurst und gute Wurstbrühe gab. Das war die schöne Zeit, wo alle einmal satt wurden.

Diesen Beitrag weiterlesen »

Pustepuff. (Bielefelds erste Dampfmaschine)

Nun mal wieder eine lustige Geschichte, und ich weiß genau, daß sie sich hier in Bielefeld abgespielt hat.

Pustepuff Titel

Seit Jahrtausenden gibt es Flaschengeister. Ihre Heimat ist das alte Persien, sie hausen in dickbauchigen Amphoren voll süßen Weins, in kleinen Kristallflakons mit berauschendem Ambra oder Moschus, aber auch in einfachen Bierflaschen. Es sind hinterlistige Gesellen, die erst den Menschen alle Schätze der Welt versprechen, damit sie aus ihren Gefängnissen herausgelassen werden, und wenn sie dann in der Freiheit sind, verhöhnen, betrügen und quälen sie ihre Opfer. Neulich ist so ein Geselle aus seinem Samoskrug umgezogen in eine Ketchupflasche. Er erhoffte sich davon, dass die Leute schneller auf ihn hereinfallen.

Diesen Beitrag weiterlesen »