15 Lumpi und der böse Wicht.

15 Anfang Garten

Lumpi sitzt in seinem Garten, erpicht ‘ne neue Tat zu starten.
Da hallt’s vom Nachbarn Meier laut: “Ein Spitzbub hat mich dreist beklaut.
Er schlich herein auf leisen Sohlen und hat den Sonntagshut gestohlen.
Er war ganz neu und wunderschön, kann barhaupt nicht zur Kirche gehn.”
Er meint, die Polizei sei dumm, drum kümmert sich der Lumpi drum.

“Herr Meier, hör’n Sie, bitte schön, haben Sie den Dieb gesehn?”
“Ich hörte nur die Dielen knarren, und konnte ja nur still verharren,
herrje, ich sah ihn nirgendwo, ich saß doch grade auf dem Klo.
Danach habe ich mich kurz ermannt und bin ganz schnell zur Tür gerannt,
da hört ich schnelle Schritte, klar, doch ach, der Kerl war unsichtbar.”
“Das gibt’s doch nicht, sie spinnen ja, wenn’s Schritte gibt, ist einer da.
Ich werde jetzt nicht länger mähren, ich werde diesen Fall schnell klären.”

15 Herr Meyer

Zuerst kauft er sich eine Mütze, ‘ne Lupe auch als Augenstütze,
Handschellen und ‘ne große Klingel, so will er fangen diesen Schlingel.
Er hockt sich bäuchlings auf die Erde, um zu verfolgen dessen Fährte.
Ein Fußabdruck sticht in die Augen, doch leider tut er gar nichts taugen.
Er hat es schnell heraus gebracht, den hat des Meiers Latsch gemacht.

15 Spurensuche mit Hütte

Lumpi denkt, es wäre gut, wüßt’ ich mehr über den Hut.
Mit Mikrofon geht er ins Haus und fragt Herrn Meier gründlich aus:
“Beschreiben Sie das Ding doch mal.” Herr Meier windet sich vor Qual:
“Mausgrau war der”, und er ergänzt , dass silbern er bei Sonne glänzt.
“Wo haben Sie ihn denn gekauft?” Der Mann sich seine Haare rauft:
“Mein eigner Deckel war so alt, den fand ich neulich dort im Wald.”
Lumpi ahnt: “Das wird verzwickt, was hab ich mir da rausgepickt.”

15 am Tisch

Ich muß wohl in den Wald jetzt geh’n und da mal nach dem Rechten sehn.
Im roten Abendsonnenschein wagt Lumpi sich ins Dickicht rein.
Da sieht er in den Baumenkronen zwei dicke, kleine Käutzchen thronen.
Ihr Waldkobolde guckt so schlau, ich wett’, ihr wisst auch ganz genau,
wo denn der Hut gelegen hat, ich bitte euch um einen Rat.
Da zwinkern diese beiden flink, der eine rechts, der and’re link.
Doch Lumpi fand ihn dumm den Spaß, “jetzt geh’ ich nur nach meiner Nas’.

15 Wald mit Käutzchen

Und seine Nase führt ihn bald ganz tief und tiefer in den Wald.
Der Weg führt zu den Teufelsspitzen, und Lumpi sieht ‘nen Fuchs dort sitzen: “Gib Acht, mein Sohn, denn dieser Hut gehört dem Zaub’rer Tunichtgut.
Der hat in einer langen Nacht ‘nen fiesen Plan sich ausgedacht

Er schlich herum auf leisen Socken, um dich in diesen Wald zu locken.
Dem Meier nahm den Hut er weg, er war nur Mittel zu dem Zweck.”

15 Fuchs

Im Wald, im hinterfinstrem Eck, da ist des Tunichtguts Versteck.
Dort schimpft er laut und klaget an, was ja doch keiner hören kann:
“Der Wicht, der ist doch noch ganz klein, ich möchte auch wie Lumpi sein.
Möcht’ reisen um die 1000 Erden und überall gefeiert werden.
Warum gelingt das mir denn nicht, bin überall der Bösewicht.
Ich räum’ nicht eher hier das Feld, bis daß der Lumpi kaltgestellt.”
Er stülpt den Hut sich auf den Kopf, ward unsichtbar von Zeh bis Schopf.

15 Hütte vom Bösewicht

Der Fuchs wird plötzlich riesengroß: “Noch bin ich hier im Wald der Boss.
Der bitterböse Bösewicht vergreift sich an dem Lumpi nicht!”
Dann raunt er in des Lumpis Ohr: “Der Zaub’rer ist ein tumber Tor,
Dir nützt nicht Lampe, Helm und mehr, Du musst nur schlauer sein als er.
Ich will Dir etwas anvertrauen, der Zauberhut wirkt nicht bei Frauen.
Der Kerl ist eitel, doch vor allem, will er den Weibern gut gefallen.
Mit List kannst Du ihn wohl vertreiben, und wirst dann endlich Sieger bleiben.

15 Teufelsklippen

Schneller als er es gedacht, wird es plötzlich dunkle Nacht. Grübelnd geht er nun nach Haus, die Käutzchen lachen Lumpi aus.
Herr Meier grollt so vor sich hin, er hat nur seinen Hut im Sinn.
“Ihr Käutze, Meiers, Zauberwunder rutscht mir doch all’ den Buckel runter,
ich muß jetzt auf den Spitzbub achten, der will mir nach dem Leben trachten.

15 Rückzug nachts

Die Freundin kommt herbeigeeilt, mit Lumpi nun die Sorgen teilt.
Sie sagt: “Das liegt doch auf der Hand, hör zu, wo bleibt denn Dein Vertand?
Wann “Hut” versagt, Du weißt’s genau. Na und! Ich bin doch eine Frau!”
“O nein, mein Kind, ich sag Dir ehrlich, für Dich ist das viel zu gefährlich.
Doch die Idee kann ich gut leiden, ich werde mich als Frau verkleiden.
Die Freundin holt ihre Gard’robe , und Lumpi macht nun Kleiderprobe.

15 Spiegel mit Kleiderprobe total

Als süßes Mädchen klopft er dann an Tunichtgutes Türe an.
Sieh da, wer hätte das gedacht, der Kerl steht da in voller Pracht.
“Jetzt bist Du Bösewicht erkannt, jetzt ist der Zauberspuk gebannt.”
Lumpi hat’s Handy gleich dabei und alarmiert die Polizei.
Der Böse greift schnell zum Gewehr, will eilends hinter Fuchsen her.
“Der rote Boss hat mich verraten, nur er kennt meine Missetaten,
das soll er augenblicklich büßen, Verräter muß man gleich erschießen.

15 Limpi im Kleid

Da hört man jetzt von weitem schon ein Martinshorn, mit heulend Ton,
die Polizei brescht schnell heran, um zu kassieren unsern Mann.
In seiner Wut schießt Tunichtgut ein großes Loch in seinen Hut.
Des Zaubers ist der Hut beraubt, stolz ziert er nun Herrn Meiers Haupt.

15 Polizei

Der steckt ins Loch hinein ‘ne Feder, und sehen kann ihn nun ein jeder.
Auch Tunichtgut ist anzuschauen, kein Leut will seinen Augen trauen,
die Kirchenglocken läuten Sturm, im Käfig hängt der Dieb am Turm.
Zufrieden ruht sich Lumpi aus, denn

Abenteuer ist nun aus!

15 Schluß0001

 

“Das ist doch gruselich”, sagt Ihr, bitte, das war damals halt so Sitte.

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