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13 Lumpi hilft im Zoo.
Lumpi hat in all den Jahren sehr viel Neues schon erfahren,
ist auch in Olderdissen gewesen und hat dort auf dem Esel gesessen.
Doch im Zoo war er noch nie, da gibt’s so manch fremdes Vieh.
Lumpi denkt, da gleich ums Eck liegt doch der Tierpark Hagenbeck.
Damit in Ruh er schauen kann, dient er sich als Helfer an.
Der Köttelbrink (der Kobold vom Kesselbrink)
Vor langer Zeit lebte auf dem Köttelbrink ein kleiner Kobold. Der Köttelbrink war eine Schafweide am Rande Bielefelds und war mit Kötteln übersät. Der Kobold war ein lustiges Kerlchen, das nur Unsinn im Kopf hatte. Als der nun wieder einmal zwischen den Tieren herumwuselte und mit den kleinen Lämmern um die Wette Bockspringen übte, geschah es, daß er sich sein linkes Beinchen verknaxte. Er schrie und humpelte und sann auf rasche Abhilfe. Nun war es aber so, daß er magische Kräfte hatte, und wenn er sich etwas sehr wünschte, so ging es in erfüllung. “Wenn ich doch jetzt ein gutes Kräutlein oder ein heilendes Wasser hätte”, dachte er, und er dachte es ganz heftig. Der Gedanke hüpfte aus seinem Kopf, bohrte sich in das Erdreich, rund plötzlich sprudelte frisches, klares Wasser aus einem kleinen runden Loch.
26 Lumpi gruselt sich..
Wenn Lumpi von seinen Reisen erzählt, brüstet er sich gern als Held.
Doch wenn es ihn gruseln tut, dann verlässt ihn schnell der Mut.
Und so gibt es manche Sachen, die ihm immer Sorgen machen.
Aber er ist ja noch klein, lernt noch ein starker Mann zu sein.
Lumpi. der in seinem Häuschen gut befreundet mit Frau Mäuschen,
ist auf einmal ganz verstört, als er etwas Piepsen hört,
meint dann voller Angst und Bange, sie sei gefressen von ‘ner Schlange,
und diese säße dick und fett nun grinsend unter seinem Bett.
Schlaflos hockt er da und lauert, und eiskalt ihm der Rücken schauert
Doch endlich hat er sich getraut, hat unterm Bette nachgeschaut.
Da sieht er nur den Nachttopf stehn, und keine Schlage ist zu sehn . Und’s Krokodil, was lauert hier, das ist ja nur sein Gummitier.
Und woher kam das traurig Piepen? Das Heizungsrohr war nur am Fiepen.
Der Keller ist ein Gruselort, das ist bestimmt ein Geisterhort.
Das Fensterloch ist klitzeklein, lässt nur ein Fünkchen Licht herein.
Die Kerze flackert in der Hand und malt Gestalten an die Wand.
Hockt in der Ecke nicht ein Drachen, oh weh, er spreizt schon seinen Rachen.
er bläkt die langen, spitzen Zähne. Dem Lumpi sträubt sich schon die Mähne.
Welch Schreck!!! Ein fürchterlicher Bumm! Es fällt der Gartenrechen um.
Lumpi macht mit Freunden heuer am See ein zünftig Lagerfeuer.
Alle sind sie frohgemut, nur dem Paul, dem geht’s nicht gut.
Lumpi fragt: “Ich seh, Du bangst, hast Du vor dem Feuer Angst?
Früher, als ich dumm und klein, durft ich Flämmchens Wächter sein.
Da habe ich bei Tag und Nacht den kleinen Wildfang gut bewacht.
Feuer kann dem Menschen dienen, bringt Licht und Wärme ja zu ihnen.
Es nutzt beim Kochen, schmilzt das Erz. Doch niemals treibe damit Scherz,
sonst wird aus einem kleinen Feuer ganz schnell ein rasend Ungeheuer.
Wenn Vorsicht stets Dein streng Gebot, dann bist Du nicht in Angst und Not.”
Lumpi ist in die Stadt gelaufen um Friesen-Müsli einzukaufen.
Sein Papagei tut sich dran laben, es ist im Markt-Kauf nur zu haben.
Beachtet seinen Schritt bei jedem, um ja nicht auf den Strich zu treten,
sonst geht was schief, denkt er soeben, da, welches Pech, er tritt daneben.
Im Supermarkt dann angekommen, hat er zu seinem Schreck vernommen,
Platz im Regal ist leider leer, es gibt kein Friesen-Müsli mehr.
Da hätt’, wenn er den Strich verschont, der Weg sich trotzdem nicht gelohnt.
Der Mond scheint bleich in dunkler Nacht, da ist der Lumpi aufgewacht.
Was klopft so schaurig da ans Fenster, das sind bestimmt die Nachtgespenster.
Herrje was ist denn das gewesen, ich glaub, da schleicht ‘ne Hex mit Besen.
Jetzt hüpft sie drüben an der Wand und hat ein Handy in der Hand.
Will sie etwa die Spinnen holen, kriechend aus Ritzen und aus Bohlen.
Welch Schauer nun im Lumpi wohnt, da schiebt ‘ne Wolke sich vorn Mond,
vorbei ist schnell der Hexenspuk. Er merkt das Ganze war ein Trug,.
Ans Fenster hat ein Zweig geklopft und ist als Schatten dann gehopft.
Es hockt der Lumpi, zitter zitter, er sieht, es naht ein schwer Gewitter.
Den Kirchturm trifft ein Kugelblitz, da hält’s ihn nicht mehr auf dem Sitz.
Er weiß, vor Eichen soll man weichen, er will auch nicht die Buchen suchen.
Er rennt so schnell er kann gradaus, um Schutz zu suchen in ‘nem Haus.
Und hier im Häuschen von Frau Brill da wird er endlich wieder still.
Lumpi geht die Straße lang, da wird ihm plötzlich angst und bang.
Oh Schreck, du lieber Vater, da sitzt ein schwarzer Kater.
Läuft gleich von links nach rechts, und das bedeutet schlechts.
Da löst er das Problem, muß einfach rückwärts gehn,
dann kreuzt das Vieh nach links, man weiß, dass Glück dies bringt’s.
Sofort würde der Konstantin als Römer in die Schlachten ziehn,
denn er ist kampfbereit und schnell, ein kleiner mutiger Gesell.
Doch Ungeheuer sind sein Graus, vor diesen reißt er lieber aus.
Da kommt der Lumpi, und der spricht: “Mann, Ungeheuer gibt es nicht!
Denn alles, was auf Erden kräucht, was krabbelt, hüpft und trabt und fleucht,
was grunzt und bellt und weint und lacht, das hat der liebe Gott gemacht.”
Da denkt der Fritz, der böse Range: “Dem mach ich doch noch Angst und Bange.” Und grade schlägt es Mitternacht, als Lumpi plötzlich aufgewacht.
Und wie man deutlich sehen kann, ist an der Tür der schwarze Mann.
Dem Lumpi graust es fürchterlich, er denkt: “Oh weh, gleich holt er mich.”
Da stürmt herein der freche Fritz, lacht schallend; “Das ist bloß ein Witz!
Ein Handschuh ist nur angeklebt, der Kopf nur in ‘nem Kürbis lebt.”
Doch Lumpi findet’s gar nicht gut, weil man sich schrecklich gruseln tut.
“Laß solche Scherze bitte sein, sie bringen doch nur Angst und Pein.”
Ei gucke, was kommt da heran, ‘nen Ufo mit ‘nem kleinen Mann.
Vielleicht ist das ja ein Spion, gleich kommt die ganze Divison
Und überfällt den Erdenball, futsch sind wir dann auf jeden Fall.
Dies Kerlchen doch bedroht mich kaum, es ist ja nur ein bunter Traum.
Der Hühnermann , der Hühnermann fällt lauernd kleine Kinder an.
Sie mögen jammern oder schrein, er beißt sie fest in Arm und Bein.
Und nach dem Biß da steckt er gleich sie mittenrein ins Hühnerreich.
Dort müssen sie ihm dienen schön, nur gackern dürfen sie und krähn.
Der Stefan hat ihn auch gekannt und ist vor ihm schnell weggerannt. Doch Lumpi hat ihm Mut gemacht, das war ja doch nur ausgedacht.
Doch da, ein Trommeln, schrilles Pfeifen, Masken wollen nach ihm greifen.
Da brauchte man schon großen Mut, damit es ein’m nicht gruseln tut.
Doch hier kann man ganz ruhig bleiben, es ist nur Basler Faschingstreiben.
Die Monster gehen von Haus zu Haus und treiben so den Winter aus. . Da hat der Lumpi nur gelacht und voller Eifer mitgemacht.
So ist’s mit allen Gruselmären. Man kann sie alle sich erklären.
Mal denken ist doch nicht so schwer, dann gruselt man sich auch nicht mehr.
Lumpi eiltet heim im Saus.
Abenteuer ist nun aus.
Der Buhn. (der böse Ritter Kurt )
Wo Werra sich und Fulda küssen,
sie ihren Namen büßen müssen.
Zwei Quellen, eine vom Osten kommend und eine vom Westen vereinen sich und entfalten ihre ganze Schönheit zu einem friedlichen Strom, der Weser!
Sie hat keine reißenden Stromschnellen oder Wasserfälle, auf ihr schwimmen keine Ozeanriesen und sie hat auch nicht solch berühmte Mündung wie etwa die Elbe. Sie wird nicht soviel besungen wie der Rhein oder die Donau, aber ein Lied hat meine ganze Kindheit begleitet:
Und unter mir brauset das ferne Wehr
Der Weser blitzende Welle….
da pflegte mein Vater stets kräftig in die Pedale zu treten und mit gewaltigen Akkorden die brausenden Wellen ins Zimmer zu holen.
Dieses Lied, aus Liebesleid gesungen, hat 1845 der Dichter Dingelstedt verfaßt. In Kassel geboren, wurde er später Direktor des Wiener Burgtheaters .
Wenn die Weser die Rattenfän-gerstadt Hameln hinter sich gelassen hat, macht sie den sogenannten Weserknick, denn sie muß einen riesigen Bogen um einen Berg aus hartem Gestein machen, dessen Hänge über 100 Meter tief zum Strom hin abstürzen.
Es ist der “Buhn”, und von diesem will ich nun erzählen.
Der Junge vom Gerinctrop. ( Meyer zu Jerrendorf )
Seit Jahrhunderten waren Sachsen aus Holstein auf Wanderschaft gegangen. Sie kamen auch ins heutige Westfalen. Kaiser Julian bezeichnete diese Siedler aus dem Norden als “Raubscharen vom westlichen Meer”. So hatte sich um 6oo eine Sippe im “braches Land” am Rande des Johannisbaches angesiedelt und einen Bauernhof errichtet. Nach dem Schutzpatron, dem Edlen Gero, wurde er “Gerinctrop” genannt und ist 974 erstmalig urkundlich erwähnt worden. Heute heißt dieser älteste Meyerhof der Gegend “Jerrendorf”.
Auch andere Bauern ließen sich hier nieder. Das waren die Anfänge von “Brake”.
Hof Meyer zu Jerrendorf.
21 Lumpis Reise in die Urzeit.
Vor unvorstellbar langer Zeit, da war es eines Tag’s soweit,
durch Gottes Wille auserkoren so wurde uns’re Welt geboren.
Gigantisch war die Explosion, und die Materie flog davon
und bildete Milliarden Sterne und Sonnen, nahe und ganz ferne.
Spiralförmige Galaxen kreisen, die in die Ewigkeiten weisen.
Und dieses große, weite All erobert Lumpi nun einmal.
Mit Siedewürstchen als Notfallspeise geht er dann auf die lange Reise.
19 Lumpi will zur Bühne.
Drei Wochen ließ Lumpi verbummeln, dann kriegt er wieder mal die
Hummeln:
“Ich würd’ so gerne – bitte schön – auf einer großen Bühne stehn.
Theaterspielen, tanzen, singen, möchte’ ich, und könnt’s gewiß weit bringen,
ich wär’ – das ist doch sonnenklar – bestimmt ein weltberühmter Star.”
Es warnt das Papageientier, die Freundin fleht: “Ach bleib doch hier!”
Doch Lumpi packt und wandert los und fühlt sich in der Musen Schoß.
Der Geizhals (die Folgen des Geizes )
Dies ist ein Märchen mal ganz nach alter Märchenart. Ob es sich nun in Bielefeld ereignet hat, weiß ich nicht. Es könnte auch überall in der ganzen Welt geschehen sein.
Es war einmal ein reicher Mann, der lebte in einem großen Haus mit einem herrlichen Garten ringsum. Aber er war ein Geizhals. Er war so geizig, daß er sich im Keller sein Bett aufgeschlagen hatte, damit die Zimmer nicht abgenützt werden mögen. Auch den Gerten hatte er mit Stacheldraht umgrenzt, denn er gönnte einem anderen nicht einmal den Anblick der bunten Blumen und blühenden Bäume. So saß er Tag für Tag im Keller und zählte sein Geld.
Felizitas (die Suche nach der 52 )
In Sieker, am Rande des Waldes, lebte einst ein reicher Mann. Dem wurde eine kleine Tochter geboren, und er nannte sie “Felizitas”, die Glückliche. Als das Mädchen 16 Jahre alt war, ging er zu einer Zigeunerin und bat sie, in die Kugel zu schauen und die Karten für Felizitas zu legen, denn er wollte, dass sehr glücklich werde. Die Alte ließ sich einen guten Batzen Geld geben und häufelte dann mit Bedacht die bunten Bildchen des Schicksals. Lange legte sie auf, deckte um und murmelte. Schließlich sagte sie: “Dein Kind wird haben großes Glück. Ich sehe einen Punkt auf der Erde, ich sehe grüne Flammen und ich höre ,
Spricht die Hex’ nimm die 6,
sei kein Tor, tu’ 5 vor,
und zum Zweck nimm 4 weg
ideal gibt’s die Zahl!
Sieben Jahre, jeweils in der Johannisnacht, darf sie es suchen, das Glück.” Damit entließ die Zigeunerin den Vater, der bedankte sich und ging heim.
Ostergruß
Hallo, liebe Lumpi -und Märchenfreunde!
Ich wünsche Euch allen ein frohes Fest. Leider ist es mit dem Osterabteuer von Lumpi nichts geworden. der Osterhase hat nämlich Purzelbaum rückwärts geübt und ist dabei ganz schön doll auf sein Schwänzchen geplumpst. Nun kann er im Augenblick nicht mehr hoppeln, also nicht auf Reise gehn.
Ich denke aber, das wird bald wieder anders, und dann gibts bestimmt ein neues Lumpi-Abenteuer.