Archiv für Mai 2011
Der Buhn. (der böse Ritter Kurt )
Wo Werra sich und Fulda küssen,
sie ihren Namen büßen müssen.
Zwei Quellen, eine vom Osten kommend und eine vom Westen vereinen sich und entfalten ihre ganze Schönheit zu einem friedlichen Strom, der Weser!
Sie hat keine reißenden Stromschnellen oder Wasserfälle, auf ihr schwimmen keine Ozeanriesen und sie hat auch nicht solch berühmte Mündung wie etwa die Elbe. Sie wird nicht soviel besungen wie der Rhein oder die Donau, aber ein Lied hat meine ganze Kindheit begleitet:
Und unter mir brauset das ferne Wehr
Der Weser blitzende Welle….
da pflegte mein Vater stets kräftig in die Pedale zu treten und mit gewaltigen Akkorden die brausenden Wellen ins Zimmer zu holen.
Dieses Lied, aus Liebesleid gesungen, hat 1845 der Dichter Dingelstedt verfaßt. In Kassel geboren, wurde er später Direktor des Wiener Burgtheaters .
Wenn die Weser die Rattenfän-gerstadt Hameln hinter sich gelassen hat, macht sie den sogenannten Weserknick, denn sie muß einen riesigen Bogen um einen Berg aus hartem Gestein machen, dessen Hänge über 100 Meter tief zum Strom hin abstürzen.
Es ist der “Buhn”, und von diesem will ich nun erzählen.
Der Junge vom Gerinctrop. ( Meyer zu Jerrendorf )
Seit Jahrhunderten waren Sachsen aus Holstein auf Wanderschaft gegangen. Sie kamen auch ins heutige Westfalen. Kaiser Julian bezeichnete diese Siedler aus dem Norden als “Raubscharen vom westlichen Meer”. So hatte sich um 6oo eine Sippe im “braches Land” am Rande des Johannisbaches angesiedelt und einen Bauernhof errichtet. Nach dem Schutzpatron, dem Edlen Gero, wurde er “Gerinctrop” genannt und ist 974 erstmalig urkundlich erwähnt worden. Heute heißt dieser älteste Meyerhof der Gegend “Jerrendorf”.
Auch andere Bauern ließen sich hier nieder. Das waren die Anfänge von “Brake”.
Hof Meyer zu Jerrendorf.
21 Lumpis Reise in die Urzeit.
Vor unvorstellbar langer Zeit, da war es eines Tag’s soweit,
durch Gottes Wille auserkoren so wurde uns’re Welt geboren.
Gigantisch war die Explosion, und die Materie flog davon
und bildete Milliarden Sterne und Sonnen, nahe und ganz ferne.
Spiralförmige Galaxen kreisen, die in die Ewigkeiten weisen.
Und dieses große, weite All erobert Lumpi nun einmal.
Mit Siedewürstchen als Notfallspeise geht er dann auf die lange Reise.
19 Lumpi will zur Bühne.
Drei Wochen ließ Lumpi verbummeln, dann kriegt er wieder mal die
Hummeln:
“Ich würd’ so gerne – bitte schön – auf einer großen Bühne stehn.
Theaterspielen, tanzen, singen, möchte’ ich, und könnt’s gewiß weit bringen,
ich wär’ – das ist doch sonnenklar – bestimmt ein weltberühmter Star.”
Es warnt das Papageientier, die Freundin fleht: “Ach bleib doch hier!”
Doch Lumpi packt und wandert los und fühlt sich in der Musen Schoß.
Der Geizhals (die Folgen des Geizes )
Dies ist ein Märchen mal ganz nach alter Märchenart. Ob es sich nun in Bielefeld ereignet hat, weiß ich nicht. Es könnte auch überall in der ganzen Welt geschehen sein.
Es war einmal ein reicher Mann, der lebte in einem großen Haus mit einem herrlichen Garten ringsum. Aber er war ein Geizhals. Er war so geizig, daß er sich im Keller sein Bett aufgeschlagen hatte, damit die Zimmer nicht abgenützt werden mögen. Auch den Gerten hatte er mit Stacheldraht umgrenzt, denn er gönnte einem anderen nicht einmal den Anblick der bunten Blumen und blühenden Bäume. So saß er Tag für Tag im Keller und zählte sein Geld.