Archiv für März 2011

Das Rettungshaus (heute Johannes-Krankenhaus )

Rettungshaus Tittel

Es war da die alte Frau Schäfer, Minna wurde sie von allen genannt. Zeitlebns hatte sie in einem Kotten am Rande der Schildsker Heide gewohnt, so wie auch schon ihre Großeltern und deren Großeltern, zusammen mit einer Ziege, einem Schwein und einer Schar Hühner.
Der Großvater war Knecht beim Meyer zu Drewer gewesen. Ihr Vater hatte Tischler gelernt und mit seiner kleinen Werkstatt den Lebensunterhalt für die Familie verdient. Minna erinnerte sich gern an das freie Leben in ihrer Kindheit

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Der Golem (Zwergenhöhle am Senner Hellweg )

Golem Titel gut

Wandert man auf dem Senner Hellweg und klettert dann den schmalen, steilen Pfad hinauf, so kommt man zur Zwergenhöhle. Und wenn man Glück hat, dann sieht man davor den Wächter sitzen, aber nur, wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen, zu anderen Zeiten ist er unsichtbar. Der alte Zwerg muß sehr gut aufpassen, denn tief unten in der Höhle hockt der Bielefelder Golem, und sollte der einmal ausbrechen, ist er unberechenbar und kann alles zertrümmern und zerstören.

Golem Zwergenhöhle mit Zwerg

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Der Ratsherr (ein Mann am falschen Platz)

Der Ratsherr Titel

 

Vor vielen hundert Jahren gab es in Bielefeld den alten Kurz, das war ein sehr dicker Ratsherr. Vor einem Jeden prahlte er mit seiner Weisheit, wollte ihn belehren und bekehren, beschnüffeln und berüffeln. Und so war es kein Wunder, daß alle einen großen Bogen um ihn machten und ihn hinter vorgehaltener Hand den “Ratsfurz” nannten.

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Das Ömmelchen (Der Spiegelshof )

Ömmelchen0001

 

Im Osning lebte einst ein wilder Jäger, der Freiherr Siegismund. Der war ein hübscher Jüngling mit blondem Lockenhaar und entstammte einer alten Adelsfamilie. Doch er war ein Nichtsnutz, und er hatte eine Horde gleichgesinnter, übermütiger Gesellen um sich geschart. Die Leute im Ort nannten ihn nur “den wilden Siegi”, und sie hatten einen mächtigen Zorn auf ihn, denn er jagte nicht nur das Wild in Wald und Feld, nein, er ging auch auf die Pirsch nach ihren Töchtern und Frauen. Im Walde lebte aber auch das Ömmelchen, ein Moosweiblein. Diese kleinen Wesen sind kaum größer als ein Eichhörnchen. Sie leben tief im Tann in warmen Mooshöhlen und sind sehr scheu, aber gutmütig und hilfreich. Sie sehen, hören und verstehen alles, aber sie sind stumm.

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Der ganze Kerl. ( Beinahe ein Loriot )

Ein Trotzkopf, ein Schreihals, ein Armleuchter und ein Langfinger,
trafen einen Lahmarsch und einen Hasenfuß. “Ei, wie toll” schrien alle gleichzeitig, “jetzt sind wir ja komplett, wir gründen einen Verein und nennen uns “Der ganze Kerl”. “Halt”, schrie der Schreihals, “um einen Verein zu gründen braucht man 7 Mann, aber, nehmen wir doch einfach meinen Vetter, den Geizhals dazu.” Alle waren einverstanden und grübelten nun über die Statuten des “Ganzen Kerls”.
Erste Frage: “Was wollen wir bezwecken?” “Na, die Welt verbessern, Frieden bringen, alle glücklich machen” erschallte es aus einem Munde. “Okey, dann soll sich jeder überlegen, wie das zu erreichen ist.”
Schon wieder meldete sich der Schreihals: “Wir brauchen als allererstes einen Vorstand, und der muß ordentlich Pinke-Pinke bekommen.” “Veto” kam sofort vom Geizhals. “Mein Vetter kriegt immer den Hals nicht voll, der sieht sich wahrscheinlich selbst als Obermacker.” Trotzig schrie da der Trotzkopf: “Ich bestehe auf einem Vorstand, wir brauchen einen Führer!”Da wurde der Langfinger munter: “Nun ja, vielleicht könnte man ja eine neue Steuer einführen, das ist die beste Art den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, es könnte für uns alle was davon abfallen.”
Also wurde doch einer zum Präsidenten gewählt, und zwar der Armleuchter. Der, so glaubten sie, würde sein Licht leuchten lassen und den Laden managen.
Nächster Punkt: Wo ist unser Tagungsort?
“Welche Frage, natürlich Mallorca. Reisespesen kann man absetzen, das Wetter ist schön, und am Ballermann bekommt man die besten Einfälle. “Nein, auf gar keinen Fall” schlotterte der Hasenfuß, “Ich habe Flugangst, ich lebe nach dem Motto > soweit die Füße tragen>.” “Ich bleibe auch am liebsten auf meinem Sofa sitzen” stimmte der Lahmarsch zu und bot sein Wohnzimmer als Vereinslokal an. Das wurde angenommen.
“Wer könnte denn die juristischen Angelegenheiten übernehmen, hammer nichn Doktor unter uns?” wurde gefragt. “Hallo, hallo, hört nur damit auf”, entrüstet sich der Trotzkopf,” von Dokters hab ich die Nase voll, von den echten und den falschen, bescheißen tun ‘se doch alle. Der Armleuchter hantierte energisch mit der Bimmel: “Nun muß ich aber wirklich zur Ordnung rufen, wir sind doch hier nicht im Bundestag.”
“Wir brauchen Plakate, damit die Leute wissen, daß es uns gibt,” gab’s einen Zwischenruf. “Vielleicht sollten wir Loriot damit beauftragen, der versteht uns am besten”. Und tatsächlich, der Mann malte ein Werbebild für diese aufgeweckten Kerlchen. Der ganze Kerl

Die beste Idee kam dann allerdings von einem Schwachkopf, der gerade zu Besuch war. “Um Frieden im Lande zu erreichen, müßt ihr allen weiblichen Wesen im Lande ein buntes Kopftuch schenken, dann wetteifern die Weiber nur noch darum, wer das schönste hat, und der Gär um die Integration hört endlich auf.”
Und stante pede pilgerte der ganze Verein zum Schlitzohr, dem Herrn Bürgermeister, um eine Spende für die Spende zu erwirken . Danach gingen alle gemeinsam in den Ratskeller, gönnten sich etliche Bierchen. Schlitzohr brachte einen Toast aus und sprach:
“Ich sei, was glücklich mich machte, in Eurem Bunde der Achte.”

Dieser Verein wurde nicht in unserer Welt gegründet sondern tief im Märchenland!

Kleine Nachlese

Kleine Nachlese Titel

1,2,3 Fasching ist vorbei,
Donnerstag haben die Weiber getobt, Freitag wurd’ in den Bütten
gelobt.
Am Nelkensamstag gab es Fêten, am Tulpensonntag noch mehr Reden.
Rosenmontag, wie in allen Jahren, sind die großen Züge herumgefahren.
Veilchendienstag hat man sich nochmal getroffen und zum leztenmal
richtig gesoffen.
Bis Aschermittwoch wurd’ dann der “Nubbel” verbrannt, und alle Laster
sind damit verbannt.
Da hab’ ich gedacht, das wär’ doch gelacht und hab’ mir ‘nen eigenen
Nubbel gemacht.
Im Gänsebräter tat ich ihn zünden und wähne nun mich frei aller
Sünden.
Jetzt wart’ ich gemütlich auf die nächste Feier, dann suchen wir alle
Ostereier.

Schönen Gruß, Euer Lumpi.

. Lumpi nubbel verbrennen 2

Der Erbsenkrug. (wie der Gasthof entstand )

Erbsenkrug Titel

In der Mitte von Schildesche, gleich bei der Kirche, liegt der “Erbsenkrug”, ein alter, ehrwürdiger Gasthof. Der heißt nun nicht etwa so, weil man dort besonders gute Erbsensuppe bekommt. Oh nein, der Erbsenkrug hat eine ganz andere Geschichte.

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Katharina. ( die Jungfer am Obernsee)

Wassermann 2

 

Könnt Ihr Euch noch an Friedolin erinnern, dem kleinen Wassermann, den seine Mutter verstoßen hatte, weil er goldene Haare hatte, und keine grünen, wie sich das so für einen echten Wassermann gehört. Er ist damals aus dem See in der Bielsteinstraße verschwunden und schien für immer verschollen.
Aber das stimmte garnicht. Er hatte sich seit langer, langer Zeit in den Johannisbachauen, die jährlich zu großen Seen überschwemmt wurden, versteckt.

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