Das Weißknöpfchen. ( das “schlaue” Kind)

Nach dem gruseligen Hexenmärchen kommt nun mal wieder eine Unsinngeschichte.

Das Weißknöpfchen ist die kleine Schwester vom Schlaumeier und die Cousine vom Klugscheißer, und es beneidete die beiden sehr. Und so kam es, daß es allen Leuten beweisen wollte, daß es schlauer war als diese. Immer, wenn jemand etwas erzählte oder berichtete, mischte es sich ein, redete dazwischen und behauptete: “Das weiß ich besser, Weißknöpfchen, das war nicht so, Weißknöpfchen. Und so hatte es den Namen “Weißknöpfchen” bekommen.

Weißknöpfcen

Einmal war es in Gesellschaft eines Großwildjägers, der gerade von einer Safari zurückgekommen war und die spannensten Jagdabenteuer erzählte. So wie von den Löwen, die sich im Wüstensand ausstreckten, so daß die Farbe ihrer Leiber sich kaum vom Boden abhob. Da fiel das Weißknöpfchen ein: “Das stimmt nicht, das stimmt nicht, ich weiß es genau, in Afrika sind alle Löwen blau.” Alle machten sich über Weißknöpfchen lustig.

Löwe im Sand

 

Es war an einem Dienstagmittag. Die Angetellten waren gerade zum Essen gegangen, da hab ich doch das Weißknöpfchen bei uns im Büro erwischt und sah, wie es gerade an einem Computer herumtippte:
“Computer, mein Guter, gib mir bekannt,
wer ist die Schlauste im ganzen Land?”
Und der Computer antwortete:
“Weißknöpfchen, Du Tröpfchen,
Dein Köpfchen ist klein,
es passen nicht viele Daten hinein.”
Nun, wenn es so ist, dachte das Weißknöpfchen, dann muß ich eben tüchtig essen, damit ich dicker und größer werde, dann wird auch mein Kopf größer und es paßt mehr hinein.
So aß das Mädchen , stopfte und mampfte, was nur in ihren Mund ging, und sie wurde wirklich dicker und dicker. Sie bekam dicke Pausbacken, das Doppelkinn wurde zum, Dreifachkinn, aber das Gehirn blieb klein.

Eines Tages fuhr das Weißknöpfchen aufs Land und besuchte seinen Bruder, der in Ubbedissen eine Landwirtschaft hatte. “Ooooooch, bist Du dick geworden, empfing der sein Schwesterchen, “Du siehst ja aus, wie eine tragende Sau. Du hast so einen dicken Bauch, ich würde mich nicht wundern, wenn Du gleich ein Durtzend Ferkelchen zur Welt brächtest.” Da kreischte die Kleine: “Was redest Du denn da für einen Unsinn. Weißknöpfchen, Weißknöpfchen, ich weiß es genau, das Kind vom Ferkel nennt man Sau.” Da wurde sie wieder schallend ausgelacht.
Nun ging das Weißknöpfchen zum Doktor und ließ sich Pillen verschreiben und Tropfen und Massagen, damit das Gehirn besser arbeite. Danach fragte sie wieder den Computer:
Computer, Du Guter, gib mir bekannt,
wer ist die Schlauste im ganzen Land?”
Und als Antwort kam:
Weißknöpfchen, Du Tröpfchen
Dein Köpfchen ist leer.
Da helfen auch keine Pillen mehr.”
“Tja,” dachte das Mädchen, “wenn mein Kopf leer ist, dann muß ich ihn eben auffüllen.” So nahm sie einen großen Trichter, zerbitzelte 12 Bände Brockhaus und trichterte die sich ins Hirn.

Aber ach, nun war die Verwirrung noch größer. Alles war ja durcheinander gekommen. Da war ein Schnipselchen über China vermischt mit einer Erklärung über Teddibären, und eine technische Abhandlung über Dampfmaschinen durcheinandergewürfelt mit einem Hinweis auf Bauchschmerzen.
Dann kam Weihnachten heran, und der Bruder Schlaumeier erzählte seinen Kindern etwas vom Weihnachtsmann, da brüllte Weißknöpfchen dazwischen: “Das stimmt nicht, das stimmt nicht, ich weiß es genau, der Weihnachtsmann ist eine Weihnachtsfrau.
Als schließlich zum dritten Mal der Computer befragt wurde, sagte der ärgerlich:
“Weißknöpfchen, Du Tröpfchen,
nun gib endlich Ruh,
denn alle andern sind klüger als Du.”
Da hat sich das Weißknöpfchen pechkohlrabenschwarz geärgert. Und es war auf einmal verschwunden. Oder … habt Ihr schon einmal etwas von einem “Schwarzknöpfchen gehört??
Bruder Schlaumeier war fassungslos und sehr traurig, Vetter Klugscheißer bemerkte nur: “Ja, ja, das hab ich neulich in einer Fachzeitung gelesen. Das kommt vor.

Weißknöpfcen schwarz

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