Die Wichtel vom schwarzen Bach .
Es war zu einer Zeit, da die Menschen noch nicht mit einem Scheck oder einer Creditkarte ihre Käufe bezahlten, sondern noch gute Gold- und Silberstücke einen Handel beendeten. Und so nimmt es nicht wunder, daß jeder Landesherr auf seinem Boden nach wertvollen Erzen suchen ließ, um Münzen zu prägen und reich zu werden.
Da wohnte nun in Werther der Siegfried, ein Wagner. Er baute die besten Karossen in der ganmzen Gegend, aber auch Bollerwagen und Schubkarren.
Wie er so eines Tages an einem Wagenschlag für die neue Kutsche eines reichen Bürgers arbeitete, stand plötzlich ein daumenkleines Männlein vor ihm mit einem Wägelchen, wie für Puppen gemacht. Ein Rädchen war zerbrochen, und der kleine Wichtel bat mit wohlgesetzten Worten den Meister, ein neues zu fertigen. “Ich will es Euch gut lohnen, Herr,” versprach er, “aber, hütet Euch, nach meinem Woher zu fragen.”
Der Wagner arbeitet das kleine Rad nach und paßte es sorgsam an, sodaß der Wichtel nach einer Woche sein Wägelchen wieder abholen konnte. Zum Dank legte er ein Goldstück auf die Werkbank und verschwand. Doch zu jeder Sonnenwendnacht kam der Kleine wieder und brachte ein weiteres Goldstück. Nun war der Meister doch sehr begierig, das Geheimnis über die Herkunft des Wichtelmannes zu lüften. So schlich er heimlich in der nächsten Mittsommernacht dem Männlein nach. Durch hohes , grünes Wiesengras, vorbei an einem weißen Weiher, ging es in das dichte Unterholz eines Wäldchens, durch das sich der schwarze Bach zog. Hier endete die Spur und Siegfried konnte seine Neugier nicht befriedigen.
Wieder war eine Zeit vergangen. Da kam ein anderer Wichtel. Er trug eine winzige Spitzhacke, doch der Stiel war zerbrochen. Auch er bat um Heilung des Schadens und raunte: “Es soll Dein Schaden nicht sein, aber frage nie nach dem Wofür”.Dann war er blitzschnell verschwunden, genau wie der erste. Doch, als sein neues Stielchen an der Hacke befestigt war, lagen von nun an zwei Goldstücke in der Werkstatt. Und wieder versuchte der Meister zu ergründen, was es mit den seltsamen Männlein für ein Ding sei. Als er diesmal an den schwarzen Bach kam, meinte er, tief unter sich ein Rumpeln und Rumoren zu hören, ein leichtes Klopfen und Scharren, aber er konnte nichts sehen und dachte schließlich, seine eigenen Schritte auf dem Kies möchten ihn genarrt haben.
In dieser Zeit hatte der Herzog an fünf Bürger das Schürfrecht verliehen und sich selbst den Zehnten vom Gefundenen ausbedungen. Von weit her, aus den thüringer Bergen hatte man den Ilmenauer, einen teuren Fachmann, angeworben. Und nun war man im ganzen Lande auf der Suche nach kostbaren Metallen. Der Wagner bekam zum drittenmal Besuch. Ein Wichtlein wehkklagte und jammerte, nahm ihn endlich bei der Hand und zog ihn mit zum schwarzen Bach. Dort sang es eine seltsame Melodie:
Und da kroch plötzlich aus einer Erdspalte ein Drachen hervor. Er öffnete seine Brust, und vor ihnen lag ein tiefer Schacht. Bittend zog der Kleine
Wiede, wode würe
öffnet mir die Türe!
den Wagner hinein und da sah er, daß ein Steb gebrochen war und 5 Männlein unter den Trümmern eingeklemmt waren. Der Wagner war stark, er konnte die Hölzer hochstemmen und die Wichtel befreien. Und nun sah er auch, wie eine dicke Goldader durch den Boden ging und ringsum ein emsiges Treiben herrschte.
“Sagt an,” fragte er “was macht ihr mit dem Gold?” “Wir helfen den Ärmsten, die in Not sind, da ein Körnchen, und da ein Bröckchen, es gibt so viele, die uns brauchen” war die Antwort, “aber Du schweig still, und bewahre für Dich, was Du gesehen, es würde Dir sonst zum Schaden gereichen.” Der Wagner ging nach Hause. Nun kannte er das Geheimnis.
Da raunte ihm eine Stimme ins Ohr: “Sei nicht töricht, der Herzog wird Dich reich belohnen, wenn Du ihm verrätst, wo es Gold gibt. Du kannst von ihm viel mehr bekommen, als von den Wichteln. Und die Stimme wurde immer lauter und lauter. Und eines Tages schließlich ging er zum Herzog und verriet ihm, was er wußte. Gleich heuerte dieser eine große Schar Bergmänner an, und mit Winden und Schaufeln und vielen großen Geräten eilten sie zum schwarzen Bach und rissen der Erde tiefe Wunden. Doch, sie fanden nichts. Der Drache hatte, als er den Treuebruch vernommen, den Wagner in einen Felsbrocken verwandelt, ihn in den Stollen geworfen und die Goldader damit für alle Zeit verstopft.
So hat der Herzog aus dem Wertherschen Bergwerk niemals Gold schürfen können, um Münzen zu prägen und reich zu werden. Die Siegfriedstraße müßte rechtens “Drachengasse” heißen, denn genau hier hatte man den Schatzhüter laut heulend zwischen den Hütten davonschleichen sehen. Seine Rache hatte er gehabt aber sein Reich verloren. Auch die Wichtel waren verschwunden. Und so finden auch die armen Leute heute keine Goldstücke mehr in ihrem Haus.
Ihr werdet es kaum glauben, ich habe doch tatsächlich ein altes Bild gefunden, auf dem Jungens aus Werther am schwarzen Bach Gold schürfen. Aber da ist doch nichts mehr. Der Drache hat doch die Mine verhext. Ja, weiß man das denn so genau, vielleicht hat’s den Drachen ja garnicht gegeben, und man kann doch noch ein bißchen Gold finden. Versucht’s doch mal. Viel Glück!
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