Archiv für September 2012
Die lila Männerchen.
Opa saust schimpfend durch die Wohnung: “Verdammter Mist, wo sind denn nur meine Autoschlüssel? Hast Du die?” “Was soll ich denn damit, ich fahre nicht mit Deinem Auto.” “Herrje, ich muß zum Termin, wo sind die verfluchten Dinger?” Da kommt Onkel Hegemann grinsend herbei: Na, waren mal wieder die lila Männerchen bei Ihnen?”
Ihr kennt die nicht? Sie sind bestimmt auch bei Euch.
Tja, das ist mal wieder eine tolle Geschichte.
Cl. der Wurmberg
“Heide wulle’mer off’n Barch mache, Heu wende”, sprach Jakob , spannte seine Lotte an und fuhr mit dem Hamburger und vier Frauen um halbfünfe los in den werdenden Tag hinein. Die Tautropfen hingen noch an den Halmen und die aufgehende Sonne verwandelte sie in abertausend glitzernde Diamanten. Und … er kam nie wieder zurück.
Cl. Höllenfahrt durchs Grass.
Wie viele seiner Landsleute zuckelte der Fuhrmann Adam gemächlich mit seinem Einspänner und einer hohen Fuhre Korn von Clingen nach Nordhausen zur Schnapsfafrik. Es war gutes Korn, was hier am Ausläufer der Hainleite wuchs, und der Branntwein daraus war weit berühmt und begehrt. Das Wetter war gut, das Pferd kannte den Weg, und Adam döste so vor sich hin.
Doch der Weg führte durch das wilde “Geschling”, das unheimlichen “Grass”. Wahrlich, in diesem Waldstück kurz vor Sondershausen hausten sonderliche Wesen. In der Urzeit stapften Auerochsen und , die dem Donar heiligen Eber durchs Dickicht, jetzt machen Wölfe und Bären die Gegend gefährlich. Aber es ist auch das Reich der Räuber und Halunken.
Adam hatte keine Angst. Sein Ahn hatte ihm gesagt: “Du mußt Dich ganz groß machen und laut schreien, dann bricht der Bär seinen Angriff ab.” Und daran hielt er sich. Auch vor Räubern fürchtete er sich nicht, hatte er doch einen Knüppel und Max, seinen Dackel, bei sich, und der biß sich sofort an jedem fremden Hosenbein fest.