Untergang eines Urhofes (Der Obergasselhof)
Was uns unbekannt, wird schnell unheimlich und füllt sich mit Sagen und Märchen. Und so nimmt es nicht wunder, wenn ich gleich noch eine Geschichte aus der Senne erzähle.
Da gibt es ein wunderschönes altes Gebäude, das eingefangen ist in einen Bann des Ungeistes. Wie ist es dazu gekommen?
“Desertum Sinethi”, menschenleeres Land, so nannten unsere Urahnen die Sandwüste zwischen Brackwede und Paderborn. Der Hof “Godeslo” (heute bekannt als Obergassel und Niedergassel) gehörte zu den Urhöfen und wurde 1153 erstmals urkundlich erwähnt. Noch lange kannte das Gebiet keine festen Grenzen, und es gab häufig Streitigkeiten zwischen dem Bischof von Paderborn, dem Grafen von Ravensberg, dem Grafen von Rietberg und den Edelherren zu Lippe. Erst 1587 wurden Grenzsteine längs des Menkebaches gesetzt.
1791 nun erbaute Johan Christoffel Obergassel ein neues großes Haus umgeben von alten Eichen. Man nannte es deshalb den Eichhof.
Doch die Erträge der Landwirtschaft wurden immer geringer, und so kaufte 1886 Bethel den Hof auf, erweiterte die Gebäude und führte ein Erholungsheim für betuchte Herren.
Man baute eine Kegelbahn, ein Lesezimmer und gestaltete einen schönen Park um das Haus. Militärs und Aristokraten gaben sich hier die Tür. Die selbstzahlenden “vornehmen Schlingel”, wie sie genannt wurden, genossen einen gewissen Luxus und die Abstinenz wurde nicht allzu wichtig genommen.
Doch man hatte nicht geahnt, welcher Fluch auf dem Hause lag.
Hatte sich doch der alte Obergassel mit der Sinethi-Hexe überworfen, die ihm verboten hatte hier, unter den heiligen Eichen ein Haus zu errichten. Doch Christoffel hatte nur gelacht und sie verhöhnt:
Was willst Du, alte Spukgestalt? Vergebens drohst Du mit Gewalt. Verschwinde hier und halte still, ich werde bauen, wo ich will.
Da wurde das Senneweib wütend:
Hihi, du dummer Menschenwicht. Ich speie Dir ins Angesicht, ich bohre in Dein Hirn hinein, wann immer mir wird danach sein. Und alle, die die Schwelle küssen, werden das erleiden müssen.
Später wurde der Eichhof zum Kinderheim und in den zwei Weltkriegen diente er als Lazarett. Danach wurden Flüchtlinge aufgenommen, und schließlich wieder psychisch Kranke behandelt. Immer aber waren es Ausgestoßene, geistig oder seelisch Behinderte. Ihnen wurde Hilfe angedient, aber ihr Los blieb traurig. Sie waren gezeichnet.
Dann war der letzte Insasse ausgezogen. Bethel hatte den Eichhof verkauft, und eine neue Zukunft für das schöne Haus steht nicht in Aussicht. Und nun spukt es dort und gespenstisch wartet es auf seinen Untergang.
Da dachte ich so, ich solle mir das Ganze doch einmal ansehen. Senne Nr. 19, mußte doch leicht zu finden sein. Eine Wildnis tat sich vor mir auf. Der ehemals gepflegte Park glich einem Urwald. Die Türen des Hauses waren verrammelt und die Fenster zugemauert. Ich bahnte mir meinen Weg von der Rückseite her. Bizarr gewachsenen Kiefern, die menschlichen Gestalten glichen, empfingen mich. Lag da nicht ein Totenschädel, ach nein, es war nur ein ausgedienter Fußball. Aber da oben der Ast, er schien ein schnappendes Krokodil zu sein. Und das Blut am Boden, ach, es war eine ausgelaufene Ketchupflasche. Mir gruselte.
Da tat sich auf einmal die Hintertür auf, ein Plaket hängt am Eingang und ein uralter Mann mit Kaiser-Wilhelm-Bart schwankte auf mich zu.
Er hatte einen großen Bierseidel in der Hand und klapperte mit dem Zinndeckel den Hohenfriedberger- Marsch. “Hallo, junge Frau” lallte er mit einem Alkoholschwall, “kommen sie doch rein Gnädigste, wir feiern den Sedantag, alle Kameraden sind schon versammelt” und er stolpoerte davon.
Dann klappte plötzlich ein Fenster im Obergeschoß auf. Ein kleines Mädchen rief voller Angst: “Schnell, schnell, flieht, die Russen kommen!” Im Speisesaal mit der großen Tafel und dem alten Gestühl, in dem einst wichtige Männer ihre geheimen Sitzungen abgehalten hatten, fand eine Modenschau statt. Die Modells trugen Helme und Masken und wallende Gewänder, deren Schleppen den Erdboden aufwischten. Ein großes Plakat war aufgestellt: “Jedem sein eigner Dreck!”
Ich wollte mich schnell davonmachen von diesem unheimlichen Ort, da meine ich einen Soldaten zu sehen. Mit zerrissenem Waffenrock, blutgetränktem Kopfverband und einem Bein stolpert er durch’s Unterholz und ruft immerfort “Mama”
Oh je, hat mir die Hexe jetzt auch ins Hirn gestochen? Ich bin doch garnicht über die Schwelle gegangen. Wirklich gesehen habe ich ja nur den verwüsteten Garten und eine Schar Jugendlicher, die mit Graffiti die Wände beschmierten.
Doch zwielichtige Gestalten scheinen hier magisch angezogen zu werden. Man munkelt , daß man sogar schwarze Messen liest. Was würde der alte Christoffel wohl dazu sagen? Hat Sinethi gesiegt, wird das Haus bald verschwunden sein?
Und auch der zweite Hof der Godeslo, der von Heinrich Christoffel 1787 errichtete Niedergasselhof mit seinem denkmalgeschütztem Kornspeicher und dem schönen Backhaus steht ebenfalls leer und verlassen in der Gegend. Steht ihm das gleiche traurige Schicksal bevor?
da gibt es noch in obergassel wenn man in der nähe von der raststätte über die Autobahnbrücke geht und ein ganzes Stück weiter ist da ein Gewässer oder Teiche und wohl zwei Häuser sind dort völlig im Wald,was sind das für Häuser und wie kommt man dort hin,da ist die Gasselstr laut Landkarte,aber sie ist garnicht da,ich möchte gern näheres Erfahren wer kennt sich aus.
traurig der Untergang der Urhöfe da schmieren irgendwelche rum und zerstören die schönen Zeitzeugen,man sollte stacheldraht und dies elektrisch machen mit einem gewissen Abstand zu diesem um so nicht in berührung zu kommen,geht alles, neugebaute Häuser in der Umgebung stehen auch leer und sie haben doch mal geld gekostet,man kann auch eine hohe Mauer Errichten und oben Elektrisch Draht,geht alles wenn man den hohen das Geld streicht da haben ja viele 10.000 Euro monatlich zu verfügung,armes Deutschland
Eine spannende Geschichte
Vielen Dank dafür und einen lieben Gruß an “Oma”.
An den Teichen ist die alte Wassermühle mit Wohnhaus. Die Wassermühle ist noch bewohnt, man kommt da von der Gasselstrasse oder vom Oerkamp hin. Ein Waldweg. Der Hof Niedergassel und die Ländereien gehören Jutta Staarmann, die lebt in den USA und kümmert sich nicht drum, seit den 90er steht der Hof leer und verkommt…. traurig aber wahr. Die Fachwerkhäuser an der Gasselstrasse, von der Beckelheider Straße in die Sackgasse, gehören auch dazu. Eins davon steht auch schon seit einiger Zeit leer, genau wie das Wohnhaus ( linke Haushälfte ) der Wassermühle. Seit 2017….
Hallo Werner, wir recherchieren schon eine Zeit lang über die Urhöfe in Bielefeld.
In Zeitungsberichten wurde auch ein Werner genannt der Infos darüber hat. Ich denke mal das sind sie.
Uns werfen sich viele Fragen entgegen, die wir verzweifelt versuchen zu beantworten.
Es wäre schön, wenn wir mal Kontakt aufnehmen und sie uns evtl. behilflich sein könnten bei der Beantwortung dieser…
Speziell was den Hof Niedergassel angeht hoffe ich sie können helfen.
Hoffentlich bis bald und bis dahin Grüße
Malte
Ich hab versucht mehr über den Hof herauszufinden seit vor einigen Jahren Bilder davon im Internet auftauchten. Wenn jemand näheres über sie Umstände weiß und vielleicht noch mehr über die frühere Nutzung sagen kann würde mich das freuen. Es kursieren Gerüchte, als letzte Bewohnerin habe eine alte Dame dort gewohnt, sie habe drei Monate tot im Flur gelegen.
Gibt es denn Kontaktdaten zu Frau Staarmann? Ist doch schade, wenn der Hof verkommt.
Meine Familie hat den Kotten mit dem Teich ca. 20 lang Jahre gepachtet. Wir haben dort immer unsere Familienfeiern gehabt und es wurde dort viel geangelt. Ab 2012 oder so haben wir es gekündigt, weil die Zeit einfach nicht mehr da war es zu pflegen. Das Haus, den Rasen regelmäßig mähen, das Waldstück, der Teich, …. seitdem scheint es leer zu stehen und leider zu verkommen. Gasselstraße ist richtig.
Kann jemand sagen, ob man es erwerben kann ?
BL
Nach meinen Infos , ist es nicht zu verkaufen
Hallo Werner,
vielen lieben Dank für Ihre Rückmeldung.
Es ist wirklich sehr schade, dass so ein wunderschönes Objekt nicht wieder zum Leben erweckt werden kann, zumal genügend Kapital vorhanden wäre. Sehr sehr schade, dass so schöne Fachwerkhäuser nicht erhalten werden
Hallo Werner, haben Sie evtl. Kontaktdsten von Jutta Staarmann? Ein Kunde würde das Anwesen gerne erwerben.
Hallo,
Bin fassungslos was dort durch ein paar Vollidioten zerstört wird!
Familie Münstermann und Werner oder sonst wer!
Gibt es Kontaktdaten
von der Familie oder Jutta Staarmann?
Mit der freundlichen bitte um Rückmeldung.
MfG
Thomas
Hallo
Habe auch viele Infos über das Anwesen und stehe mit der Besitzerin in Kontakt
Guten Morgen,
Ich würde gerne wegen eines nicht-kommerziellen
Filmprojektes bei der Besitzerin eine Drehgenehmigung anfragen, besteht da die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme?
Freundliche Grüße
Marvin
Hallo
Nein das ist nicht möglich, und steht nicht im Interesse der Besitzerin,
Hallo Herr Bauer
Hab eine Frage würden es gehen das ich mich um den schönen Hof mich kümmern darf. Weil in der letzten Zeit wurde sehr oft da eingebrochen und auch Sachen raus geklaut. Ich bekomme auch immer neue Nachrichten über YouTube wenn jemand drin ist oder wahr.
Würde mich auf eine Antwort mich freuen.
Mfg
Guten Tag,
will die Besitzerin das Anwesen nicht verkaufen bevor es weiter verfällt?
Ich würde mich auch sehr gerne dazu freiwillig melden diesen Hof ehrenamtlich wieder herzurichten. Meldet euch bitte wenn dies möglich ist bei mir auf Instagram: kevin_617891922
Hallo
Es besteht keine Möglichkeit dort zu filmen oder sich dort aufgehalten,oder den Hof zu betreiben oder wieder herzurichten, dies liegt Nicht im Interesse, der hof wird auch nicht veräuserlicht oder verkauft!
YouTube alles bekannt.
Hallo leider alles nicht möglich
Die Videos auf YouTube sind bekannt.
Stimmt es dass der Hof verkauft ist?
Verkauft?
Dies wäre sehr schade für die Familie Niedergassel. Den Hof hätten wir sehr gerne wieder in unseren Besitz gebracht. Ich selber habe dort ein paar Tage in meiner Jugend verbracht.
Der Kontakt riss aber komplett ab als die Besitzerin in die USA auswanderte. Falls also der Herr Bauer uns diesen Kontakt herstellen könnte wären wir dankbar, wenn er dieses hier lesen sollte.
Gruß
Frank Niedergassel (Pfarrhaus Jöllenbeck, Küstermann)
Nein der Hof ist nicht verkauft, und das wird er so schnell auch nicht