17 Lumpis Reise nach Afrika.
Der Floh im Ohr hat sich festgesetzt, die Afrikareise ist dringend jetzt.
Nach Afrika reist Lumpi nun zum schönen Kind aus Kamerun.
Jaunde, die Hauptstadt, ihm garnicht gefällt, ist ‘ne Stadt wie alle auf der Welt. Mit Häusern, Fabriken und Autos wie hier und einem Polizeirevier. .
Hier lebt man, trotz Steinen weit und breit, nicht mehr in der Steinenzeit.
Es reizte ihn nicht, was er hier sah, er sucht das alte Afrika.
Er will wissen, wie vor Jahren die eingebor’nen Menschen waren.
So forscht er tief in Landesweiten, die unberührt von neuen Zeiten.
Doch sein Schokoladenmädchen wohnt in einem and’ren Städtchen , Vor hundert Jahren war hier Standort, so erzählt sie nun, der deutschen Schutztruppe von Kamerun. Heut ist hier Regierungs- und Missionsstation und von Deutschland springt man im freundlichen Ton. Wilhelmine will mal in Bonn studieren und dann Kinder in ihrer Heimat kurieren. Studium in Bielefeld leider nicht geht, es fehlt die medizinische Fakultät. Aber Lumpi hat schon mal nachgedacht, ob er vielleicht ‘nen Juristischen Doktor macht. Und dann könnten beide, das wär doch zum Lachen, ‘ne zünftige WG aufmachen.
Doch jetzt ist die Gelegenheit da, entdecken wir erst mal Afrika..
“Wüstenritter”, wohlbekannt, werden dieTuareks genannt,
Stolze, wilde Reitersleut’ ziehn durch die Sahara heut.
Gewänder sind in tiefem Blau, Silberschmuck verschönt die Frau.
Der Lumpi ist nach langem Bitten durch die Wüste mitgeritten.
Ans Ziel gekommen war er froh, er hatte einen wunden Po.
Hier im kahlen Wüstensand baut man aus Häuten eine Wand.
Lumpi ist doch sehr erschrocken, darin kann man ja nur hocken.
‘Ne Schrankwand kriegt man da nicht rein, auch für ‘ne Chouch ist es zu klein.
Das Leben hat nicht viel zu bieten, und dennoch sind die Frau’n zufrieden.
Menschen hier im Zulu-Land, werden Kaffern auch genannt.
Ein Krieger, Lumpi kann’s kaum fassen, wollt ihn nicht ins Land reinlassen.
Dann kommen ihm auf seinen Wegen vier Zulu- Mädchen nun entgegen.
“Was balanciert ihr auf den Köpfen in diesen riesengroßen Töpfen?”
“Hör’ auf, soviel herum zu fragen, hilf uns lieber Wasser tragen.”
Lumpi hat den Krug zerdeppert, na, das hat vielleicht laut gescheppert.
In Kenia sieht er kaum Grün, nur Hirten durch Savannen ziehn.
Die Massaimänner sind verblüfft, daß man ‘nen weißen Jungen trifft.
Sie laden zum essen den kleinen Mann und biten ihm “Wiki” und “Ugali” an.
Ein altes Weiblein ist noch im Haus, das kennt sich in feinen Gewürzen aus.Süßkartoffeln mit Chili bestreut, gbt es dann als Nachtisch heut.
Wiki ist eine Art Grünkohl und Ugali ein fester Maisbrei.
Lumpi wollt’ Bananen kaufen, hat sich dabei ganz verlaufen,
sieht nur Sand rings um sich her, alles scheint ihm wüst und leer.
“Werd’ verdursten und vergessen, Löwen werden mich dann fressen.”
Endlich kann er Frauen fragen, soll’n den rechten Weg ihm sagen.
“Wie, tut mir es doch beschreiben, steckt den Kopf ihr in die Scheiben?”
“Mensch” heißt “Bantu” übersetzt. Diese Menschen leben jetzt
verbreitet in Süd-Afrika, und als Lumpi diese sah,
musste er darüber lachen, wie sie ihre Häuser machen.
Die Hütten – ach, du meine Güte – nennt man auch Zylinderhüte.
Aber Lumpis Übermut tut den Dächern gar nicht gut,
und der Häuptling schimpft ihn aus: “Keine Rutschbahn ist das Haus!”
Lumpi fährt zum Kongo raus, wo der schwarze Pitt zuhaus.
Hier im wunderschönen Garten, will er seinen Freund erwarten.
Listig hat sich Pitt versteckt und als Hexer ihn erschreckt,
mit ‘nem Fetisch in der Hand und ‘ner Kultfigur am Rand.
Vor Schreck tut Lumpi Haare raufen, dann ist er schnell davon gelaufen.
Höh’r als Berge anderswo ist der Kilimandscharo.
Während drunt auf dürrem Rasen dicke Elefanten grasen,
erhebt er stolz sich in die Höh’, sein Gipfel ist bedeckt mit Schnee.
Lumpi hat nicht lang gedacht, steigt hoch, und macht ‘ne Schneeballschlacht.
In Namibia bauen sie Hütten aus Lehm die Hererofrau macht sich’s davor bequem.
Vom Hereroaufstand vor 100 Jahren haben ihre Töchter wohl nichts erfahren. So grüßen sie dann ganz charmant den weißen Knaben aus deutschem Land . Von Windhuk ,der Hauptstadt von Deutsch-Süd-West, gab oft Lumpis Onkel Geschichten zu best.
Hottentotten sind gen Norden einst vom Kapp vertrieben worden.
Zogen auch nach Namibia ins alte Süd-West-Afrika,
bauen Häuser – einen Kral – Lumpi denkt: “Ich helf’ einmal”
Beim Häuptling wirbt er um Vertrauen, um ja nicht wieder Mist zu bauen.
Im Kongo geht man auf Löwenjagd, Lumpi hat einmal mitgemacht. Er traf den großen Häuptling Witt, zum Jagdausflug nimmt der ihn mit.
Da steht er, das Gewehr bei Fuß, die Löwen laben sich im Fluß.
Sie schauen dem friedlichen Bilde zu, doch plötzlich ist’s aus mit ihrer Ruh’. Denn brüllend stürmt im schnellen Lauf ein riesengroßer Büffel auf.
Die Lage wurde kurz erwogen, dann schleunigst sich zurückgezogen.
Lumpi baut ein Segelboot, und erreicht mit Müh’ und Not
den Zipfel von Süd-Afrika. Freudig schreit er laut “Hurra!”
Das Kap mit seinem Tafelberg sieht als besond’res Augenmerk,
wie ein großer Esstisch aus, und Lumpi denkt: “In Saus und Braus
könn’ drauf ganze Völker essen, wenn sie’s Tischtuch nicht vergessen.”
Dann ist Lumpirt, hatganz fürchterlich gewettert. Ein Affe hat seine Leica geklaut, kurz in den Monitor geschaut, hat auf den Auslöser gerück, macht nun alle anderen Affen verrückt. Und ob Ihr das nun glaubt oder nicht, die Zeitung brachte davon ‘nen Bericht.
Deutsch-Südwest war Kolonie, und viel erinnert noch an sie.
In Kirchen, Schulen immer wieder, hört man heut noch deutsche Lieder.
Lumpi trifft oft – staunt zumeist – ‘nen schwarzen Mann, der Wilhelm heißt.
Und in der Steppe guckt ein Gnu voller Neugier beiden zu.
Lumpi hat, recht gut versteckt, ‘ne Giraffe grad entdeckt,
die reckt den Kopf 6 Meter hoch, doch kein Blättchen find’ sie noch.
Und der Frau, die unter steht, hat sie auch den Kopf verdreht.
Die schließt sich ganz in Ringe ein, will die auch ‘ne Giraffe sein?
Lumpi kann es nicht verstehn, wer findet solchen Hals denn schön?
Männer! Scheint es jedenfalls, doch … wie wäscht die ihren Hals?
In Marokko angekommen, hat Lumpi sich ‘nen Bus genommen.
Am Fuß des Atlas geht’s entlang, da steht ‘ne Kasbah dort am Hang,
das ist ein alter Sultansitz, und gleich daneben, welch ein Witz,
da hat ein armer Mann sein Haus, das sieht nicht sehr geräumig aus.
In Fez konnte er viel entdecken, er sah die großen Färberbecken.
Daneben hat, so ganz versonnen, ein alter Mann sein Garn gesponnen.
Prächtig sind die Moschen geschmückt, reich mit Mosaik bestückt.
Das beeindruckt Lumpi sehr, aber er will noch viel mehr.
Hier in Fez da wohnt der König, Lumpi zögert erst ein wenig,
doch dann tritt er mutig vor und klopft leise an das Tor.
Der König läßt ihn freundlich ein und schenkt ihm einen Edelstein.
Lumpi hat sehr viel gesehn, und nun will er heimwärts gehen.
Ein Goldschmied baut den Edelstein kunstvoll in eine Kette ein.
Von Casablanca geht es stracks nach Düsseldorf, das ist ein Klaks.
Die Freundin legt, als er zurück, die Kette um, die strahlt vor Glück.
Dann kocht sie ‘nen Willkommemsschmaus, und nun ist’s
Abenteuer aus!
Der Affe sieht aus wie Franzi