12 Lumpi sucht eine Freundin.
Die letzte Tour ist längst vorbei, es herrscht Alltagseinerlei.
Der Lumpi sitzt nur traurig rum, das wird dem Papagei zu dumm.
“Ich muß mal die Kollegen fragen, was die zu diesem Zustand sagen.”
So ruft er also unverdrossen all die alten Weggenossen.
Grade schlägt die Turmuhr acht, und … wer hätte das gedacht,
Kommen sie wie aufgezogen angelaufen, angeflogen.
Seepferdchen ist angehüpft, Mäuslein aus dem Loch geschlüpft.
Und es schickt der Hexenmeister einen seiner guten Geister,
der Falke segelt stolz herab, und selbst das Hündchen kommt auf Trab.
Als nun versammelt alle Mann, fängt Papagei zu sprechen an:
“Der Lumpi, hört mal alle her, gefällt mir leider gar nicht mehr,
er ist so still und hat nur Frust, hat keine Abenteuerlust.
Nun sagt mir, was man machen kann, wie bringt man den auf Vordermann?”
Und darauf ziehen die Gestalten die Stirn in tiefe Denkerfalten.
p.s.Auch Hund und Geistlein waren mit Lumpi gesellt. Sie werden Euch später noch vorgestellt.
So hocken grübelnd sie im Gras, ein jeder denkt, er wüßte was.
Klein Seepferd meint: Das Wasser eben ist das Elexir fürs Leben,
doch er sitzt still auf einem Stuhl, ich glaub’, er braucht nen Swimmingpool.
Der Falke sagt, , wie ihr ja wisst, über Wolken grenzenlos Freiheit ist.
Wir setzen ihn ins Flugzeug rein, dann wird er wieder glücklich sein.
Wenn er, meint Geist, zur Arbeit geht, ist Trübsal schnell hinweg geweht.
Und Hündchen rät: Er braucht ‘nen Freund, mit dem er allzeit treu vereint.
Doch listig wirft das Mäuschen ein: Es kann doch auch ‘ne Freundin sein!!
Na Bravo, ruft der Papagei, das ist ja des Kolumbus Ei,
dann wollen wir das schnell verbuchen: Lumpi muß ‘ne Freundin suchen.
Gleich machen sich nun alle Fünfe stante pede auf die Strümpfe.
Lumpi hör’ uns zu genau, weißt du was, du brauchst ‘ne Frau.
“Wenn ich mich darauf laß ein, dann muß es ‘ne Prinzessin sein.”
Der Falke, auf der Burg zuhaus, kennt sich mit hohen Leuten aus:
Wirst sehn, ich bringe Dir geschwind ein wunderschönes Königskind.
Und eh der Lumpi sich versah, steht vor ihm ‘ne Prinzessin da.
Die kreischt, kaum hat sie ihn gesehn, ich bin doch viel zu fein für den!
Kein Wort hat sie mit ihm getauscht und ist beleidigt abgerauscht.
Auf solch nen Fratz tu ich verzichten, die soll sich ihren Kumpel dichten.
Seepferdchen kennt die Nixen gut: Sie haben Liebreiz, Güte , Mut,
doch frag sie nie nach ihren Beinen, dann fangen sie gleich an zu weinen,
drum fordere sie nie zum Tanz, sie haben statt der Beine Schwanz.
Ach, sone Freundin wär ne Panne, sie säß nur in der Badewanne.
Da kommt das Hündchen angerannnt: Mir ist ‘ne tolle Maid bekannt,
der Vater hat nen Haufen Geld, möcht’ wetten, dass sie Dir gefällt.
Hab’ Häuschen, Bett und Papagei, das Geld das ist mir einerlei.
Ich möchte Abenteuer pur, und die will shoppen gehen nur.
Ich braucht nen Kumpel, bitte sehr, und keinen Vater Millionär.
Laßt mich in Ruhe, bitteschön, werd’ selbst mal auf die Suche gehen.
Lumpi baut ein Legoschloß, wunderschön und riesengroß,
will es stolz der Pia zeigen, die tut sich darüber beugen,
dann hat sie nur laut gelacht und’s ganze Schloß kaputt gemacht.
Lumpi ist sehr traurig ‘wesen, und hat Pia schnell vergessen.
Lumpi denkt die Zeit zurück, Franziska war sein ganzes Glück.
Sie spielten, lachten gern vereint’, und er wär gern ihr guter Freund.
Fast war er schon in sie verliebt, da hat sie ihn so sehr betrübt.
Sie saß, als er sich umgewandt, gleich mit nem andren Hand in Hand.
Er sagt: “Wenn schnuppe ihr die Treue, dann suche ich mir auch ne Neue.
Zwei Mädchen, niedlich und adrett, die findet Lumpi wirklich nett.
Da sieht er, wie die netten Beiden ganz fürchterlich sich plötzlich streiten,
wie sie sich an den Haaren reißen, und sich gar in die Schulter beißen.
O je, mir graust vor solchen Frauen, vielleicht woll’n sie auch mich verhauen.
Lumpi ärgert sich nun sehr, Freundin finden, das ist schwer.
Die eine ist zu dürr, und die andere zu fett, die Dritte aber überhaupt nicht nett,
zu stolz ist die nächste , die andere zu dumm, ich schau mich nach Weibern nun nicht mehr um.
Hinter mir ist eine her, ich glaube, die begehrt mich sehr,
die hat zwar einen großen Mund, ansonsten ist sie kerngesund.,
Ich denk’, könnte ich wohl wagen, mich dieser Maid mal anzutragen?
Doch klüngelt sie mit ihren Sachen und hilft auch nie beim Ordnungmachen.
Und heut’ nennt sie mich “Laberhans”, was soll ich mit der dummen Gans!
Sie hat nicht nur ein großes Maul, sie ist zudem auch stinkefaul.
Ich mag nicht, wenn sie alle lachen und über mich sich lustig machen.
Der Papagei, geschäftig eben, hat ‘ne Anonce aufgegeben:
“Mädchen gesucht, hübsch und gescheit, zu treuer Freundschaft stets bereit.”
Da kommt ein Fräulein, frisch geschniegelt, hat selbst die Bluse aufgebügelt.
Der Lumpt mustert die Gestalt: “Die ist ja 20 Jahre alt!”
Vor Zorn wird er ganz rot und blau: “Was soll ich mit der alten Frau?”
Ein Mädchen, das gefällt ihm sehr, es kam mit Schiff weit übers Meer.
Der Vater, der hat viel zu tun, kauft Autos hier für Kamerun.
Ihr Haar ist kraus, nicht glatt und fade und ihre Haut wie Schokolade. Sie ist bei allen wohl bekannt, ein Mohrenmädchen Wilhelmine benannt.
, Doch plötzlich ist sie nicht mehr da. “Ich wohne jetzt in Afrika,”
hat sie ‘ne E-mail noch geschickt und ist dann einfach abgerückt. Lumpi meint nur “Pustekuchen”, werde Dich eines Tags besuchen.
Lumpi träumt von seinen Reisen, wird nicht müd’ davon zu preisen,
alle ringsum sind ganz Ohr, neben ihm steht Pitt, der Mohr,
erzählt von seinem Heimatland, das den meisten unbekannt. Ihr kennt den Pitt und seine Weise bestimmt aus Lumpis Weihnachtsreise
Aus Kongo kam er just vor Jahren. Vielleicht wird Lumpi auch dahin fahren.
Den “schwarzen Kontinent” ergründen, das könnt’ er sehr verlockend finden.
Die Laura hat – noch ganz betört – mit großen Augen zugehört.
Und Lumpi sagt: “Komm mit mit mir, ich glaub’ die Welt gefällt auch Dir.”
Da bleibt sie plötzlich weinend stehn: “Ich will zu meiner Mama gehen!” Für mich, kommt’s Lumpi in den Sinn, ist’s nicht die richt’ge Partnerin.
Zwei Mädchen, niedlich und adrett, die findet Lumpi wirklich nett.
Da sieht er, wie die netten Beiden ganz fürchterlich sich plötzlich streiten,
wie sie sich an den Haaren reißen, und sich gar in die Schulter beißen.
O je, mir graust vor solchen Frauen, vielleicht woll’n sie auch mich verhauen.
Lumpi ärgert sich nun sehr, Freundin finden, das ist schwer.
Die eine ist zu dürr, und die andere zu fett, die Dritte aber überhaupt nicht nett,
zu stolz ist die nächste , die andere zu dumm, ich schau mich nach Weibern nun nicht mehr um.
Mäuslein will’s noch mal versuchen: Wie wär’s denn mit nem leckrem Kuchen?
Wenn eine bäckt und kann gut braten, wird ich zu der als Freundin raten.
Es zwinkert mit den Äuglein schlau und deutet auf die Oetkerfrau.
Na, dieses kannst Du schnell vergessen, soll ich fortan nur Pudding essen?
Auch Mäuslein hat es nicht geschafft, der Lumpi hat sich aufgerafft
und auf den Heimweg sich begeben, will weiterhin alleine leben.
Er hat, das muß man sagen wohl, von Frauen nun die Nase voll,
will seine Freiheit nicht verlieren, kann’s später ja noch mal probieren.
Doch wie er so nach Hause trollt und grüblerisch die Augen rollt,
erblickt er unterm Apfelbaum ein armes Mädchen wie im Traum.
Und schon im ersten Augenblick, hüpft ihm das Herz vor lauter Glück.
Es ist nicht reich, nicht stolz, nicht wichtig, es ist genau für Lumpi richtig.
Kein andrer hat’s ihm nahe gebracht, und er nicht lange nachgedacht.
Nen Freund kann man nicht suchen, binden, nen Freund, den muß man einfach finden!
Jetzt wohnen zwei im Zwergenhaus, und’s
Abenteuer ist nun aus!