14 Lumpi bei der Feuerwehr.
Lumpi denkt, es sei ein Traum, es schreit “miau” der Eichenbaum.
Ein Kätzchen kletterte hoch und höh’r, den Rückweg schaffte es nimmermehr.
“Hy Kätzchen, ach du armes Tier, hab keine Angst, ich helfe dir.”
Zum Ast hinauf steigt er geschwind, sitzt neben diesem Katzenkind.
Ich meine, es ist gar kein Wunder, nun trauen beide sich nicht runter.
Auf Anruf kommt die Feuerwehr mit 13 Mann und Leiter her.
Das Kätzchen tragen sie im Sack, den Lumpi hol’n sie huckepack.
Das ist schon viele Jahre her, Lumpi kam so zur Feuerwehr.
“ich mache”, dacht er gar nicht dumm, “bei der Feuerwehr ein Praktikum.” Gleich ist er, grade eingesetzt, zum ersten Notfall losgewetzt.
Gretchens Puppe – kitzeklein – fiel in den Gullischacht hinein
Tränen strömen gar zu Teichen, es ist schon zum Herzerweichen.
Schließlich kommt ein Helfer dann mit ‘nem großen Sauger an,
und er holt, wer hätt’s gedacht, das Püppchen aus dem tiefen Schacht.
Doch hat es, Gret’ ist entsetzt, ‘ne blanke, kahle Glatze jetzt.
tröstend kniet sich Lumpi nieder: “Wein nicht, die Haare wachsen wieder.”
Im Klärwerk später fand man Stücke von einer Puppenkopfperücke.`
Aufgeregt ruft Onkel Tomas: “Feuer!! Leute tut doch was,
es eilet sehr in diesem Falle, die Zistrosen-Karteien alle
gehen ja sogleich in Hauf elendiglich in Flammen auf.”
Lumpi schneidet nun den Gurt, der den Schlauch noch festgezurrt
rasch mit einem Messer auf, da nimmt’s Unheil seinen Lauf,
denn als es: “Wasser marsch” erklingt, das Wasser auf die Straße rinnt.
Es ist ein großes Loch im Schlauch, nun brennt die ganze Bude auch.
Der kleine Martin wollt’ nur gucken, durch’s Gartentor des Nachbars luken.
Seht nur seht den armen Tropf, steckt dazwischen mit dem Kopf.
Man holte schon ‘nen starken Mann, der Eisenstangen biegen kann,
doch das war auch für ihn zu schwer, ein Schneidebrenner muß nun her.
Zu schnibbeln fängt gleich Lumpi an, Brandmeister jagt ihn weg sodann:
“Finger weg vom Apparat, sonst schneidest du den Kopf noch ab.”
Ein Hilferuf aus einem Haus: “Im Erdgeschoß läuft’s Wasser aus!”
Durch Rohrbruch steigt das Wasser hoch, da hilft nur eine Pumpe noch.
Doch wer beseitigt das Malheur? Man schickt Lumpi schnell hierher.
Der stellt sich auf den Einsatz ein, ein Taucheranzug muß es sein.
Dann steht er, voller Staunen stumm, überall schwimm’ Fischchen rum.
Barben, Lipper, goldne Fische kreisen da um Bett und Tische.
Ach, die Ursache ist dumm, ein überschwappt’s Aquarium.
Leo kippt den Weihnachtsbaum, o weh, jetzt brennt der ganze Raum!
Was Lumpi bisher nicht gekannt, hier wird ein Rutschtuch angewandt.
“Heureka. Das macht aber Spaß, man macht sich dabei nicht mal naß!”
Als Ersten ist er reinflutscht, weil er so gerne Rutschbahn rutscht.
Rennt ständig hoch, um neu zu starten, meint die Familie könne warten.
Da greift der Chef den Lumpi schnell: “Du bist ein unnützig Gesell.
Laß Dir hinter die Ohren schreiben, hier darf man keinen Unfug treiben.
Wir wollen retten, helfen sehr, das ist der Sinn der Feuerwehr.”
Auf der Autobahn A 8 fährt ein Laster durch die Nacht.
Er transportiert aus erster Hand Olivenöl aus Griechenland.
Es rüttelt einen Berg hinauf, da geht die Hinterklappe auf,
dabei verliert er auf der Stell’ die Flaschen mit Olivenöl.
Lumpi bringt ‘nen Schrupper an, doch damit ist es nicht getan.
Die Autobahn ist ölverschmiert, und so ist’s leider dann passiert,
‘s war aussichtslos, sich abzustützen, es fallen alle in die Pfützen!
Lumpi steht vor einem Haus, zum Fenster schlagen Flammen raus,
ein Mann grad aus der Türe rennt, bei dem schon seine Jacke brennt.
Zum Feuerlöscher greift er schnell und löscht die Flammen auf der Stell’.
Da hört er in gereizten Tönen auf einmal eine Stimme dröhnen:
“Was ist denn das für ein Idiot, der schlägt mir ja die Szene tot,
das Drehbuch schreibt, dass es hier brennt, und dass der Held durchs Feuer rennt.
Das ist doch alles hier Attrappe, die Häuser sind doch nur aus Pappe,
doch nun ist alles aufgeweicht, die ganze Arbeit hin vielleicht.”
Lumpi beginnt nun zu verstehn, die wollten nur ‘nen Krimi drehn.
Lumpi bleibt nicht lange sitzen, kriegt mal wieder was zu spritzen.
In Oldendissen – wie fatal – brennt lichterloh der Gänsestall,
und Lumpi spritzt zu seinem Spaß nicht Stall sondern die Gänse naß.
Die flüchten kopflos mit Geschnatter zu den Füchsen durch das Gatter.
Die Füchse brauchten hinterher drei Tage lang kein Futter mehr.
Die letzten Gänse – könnt Ihr’s raten – die wurden schlicht zu Gänsebraten.
Im Wirtshaus sitzt ein alter Zecher, leerte vom Weine viele Becher,
dann schwankt er in sein Gästezimmer, dort findet er den Schalter nimmer.
Hat schließlich falschen Knopf gedrückt, da ist ein Löschtrupp angerückt.
O je, was ist dann nun passiert, die Gäste werden ausquartiert,
im Hause ist die Hölle los, die Aufregung ist riesengroß.
Dann merkt man, falsch war der Alarm, da wird der alte Zecher arm.
Nur Lumpi trägt es mit Geduld, denn diesmal war er nicht dran Schuld.
Gefroren hat es heute Nacht, da hat der Philipp sich gedacht:
“Das Wetter ist so wunderschön, ich werde Schlittschuhlaufen gehen.”
Graziöse Kreise, schöne Bogen hat er dann auf dem Eis gezogen.
Doch plötzlich ist er eingebrochen und ist erstarrt bis auf die Knochen.
Auf Philipps schrillen Hilfeschrei eilt schnell die Feuerwehr herbei,
und weil als Leichtgewicht er zählt, wird nun der Lumpi ausgewählt.
Auf langer Leiter schiebt man dann ihn nahe an das Loch heran.
An der Kapuze packt er ihn und kann ihn aus den Fluten ziehn.
Und am Ende jeder sagt: “Lumpi, das hast Du gut gemacht.”
Ein Bergsteiger ist abgestürzt. Weil er den Rückweg abgekürzt,
ist in ‘ner Spalte er verschwunden, verletzt entdeckt man ihn nach Stunden.
So eng der Spalt, wie kommt man ran? Man braucht einen ganz kleinen Mann.
Der Lumpi konnte ihn versorgen, wird mit dem Hubschrauber geborgen.
Der Kleine – wer hätt’ es gedacht – hat das doch mit Bravour gemacht.
Auf der Hundewiese droben konnte Emma tüchtig toben.
Doch nun soll es heimwärts gehen, da…!!! sie ist nicht mehr zu sehn.
Frauchen sucht und denkt erschreckt: “Wo hat sich das Vieh versteckt?”
Hört schon von den Leuten allen: “Runter ist da was gefallen.”
Es nützt nichts, auch wenn laut man riefe, Emma jault dort in der Tiefe.
Wer kommt heut als Held daher? Der Lumpi von der Feuerwehr!
Er steigt ins Scherpentinerloch, und bringt die arme Emma hoch.
Sechs Wochen sind nun leider um. Zu Ende ist das Praktikum.
Brandmeister lässt den Lumpi kommen: “Ich hab von deinem Tun vernommen,
Am Anfang machtest du viel Faxen, doch dann bist du hineingewachsen.
Ich denke, wenn Du erst ein Mann, die Feuerwehr Dich brauchen kann.
Nun zieh’ die rote Jacke aus.”
Das Abenteuer ist nun aus.