26 Lumpi gruselt sich..
Wenn Lumpi von seinen Reisen erzählt, brüstet er sich gern als Held.
Doch wenn es ihn gruseln tut, dann verlässt ihn schnell der Mut.
Und so gibt es manche Sachen, die ihm immer Sorgen machen.
Aber er ist ja noch klein, lernt noch ein starker Mann zu sein.
Lumpi. der in seinem Häuschen gut befreundet mit Frau Mäuschen,
ist auf einmal ganz verstört, als er etwas Piepsen hört,
meint dann voller Angst und Bange, sie sei gefressen von ‘ner Schlange,
und diese säße dick und fett nun grinsend unter seinem Bett.
Schlaflos hockt er da und lauert, und eiskalt ihm der Rücken schauert
Doch endlich hat er sich getraut, hat unterm Bette nachgeschaut.
Da sieht er nur den Nachttopf stehn, und keine Schlage ist zu sehn . Und’s Krokodil, was lauert hier, das ist ja nur sein Gummitier.
Und woher kam das traurig Piepen? Das Heizungsrohr war nur am Fiepen.
Der Keller ist ein Gruselort, das ist bestimmt ein Geisterhort.
Das Fensterloch ist klitzeklein, lässt nur ein Fünkchen Licht herein.
Die Kerze flackert in der Hand und malt Gestalten an die Wand.
Hockt in der Ecke nicht ein Drachen, oh weh, er spreizt schon seinen Rachen.
er bläkt die langen, spitzen Zähne. Dem Lumpi sträubt sich schon die Mähne.
Welch Schreck!!! Ein fürchterlicher Bumm! Es fällt der Gartenrechen um.
Lumpi macht mit Freunden heuer am See ein zünftig Lagerfeuer.
Alle sind sie frohgemut, nur dem Paul, dem geht’s nicht gut.
Lumpi fragt: “Ich seh, Du bangst, hast Du vor dem Feuer Angst?
Früher, als ich dumm und klein, durft ich Flämmchens Wächter sein.
Da habe ich bei Tag und Nacht den kleinen Wildfang gut bewacht.
Feuer kann dem Menschen dienen, bringt Licht und Wärme ja zu ihnen.
Es nutzt beim Kochen, schmilzt das Erz. Doch niemals treibe damit Scherz,
sonst wird aus einem kleinen Feuer ganz schnell ein rasend Ungeheuer.
Wenn Vorsicht stets Dein streng Gebot, dann bist Du nicht in Angst und Not.”
Lumpi ist in die Stadt gelaufen um Friesen-Müsli einzukaufen.
Sein Papagei tut sich dran laben, es ist im Markt-Kauf nur zu haben.
Beachtet seinen Schritt bei jedem, um ja nicht auf den Strich zu treten,
sonst geht was schief, denkt er soeben, da, welches Pech, er tritt daneben.
Im Supermarkt dann angekommen, hat er zu seinem Schreck vernommen,
Platz im Regal ist leider leer, es gibt kein Friesen-Müsli mehr.
Da hätt’, wenn er den Strich verschont, der Weg sich trotzdem nicht gelohnt.
Der Mond scheint bleich in dunkler Nacht, da ist der Lumpi aufgewacht.
Was klopft so schaurig da ans Fenster, das sind bestimmt die Nachtgespenster.
Herrje was ist denn das gewesen, ich glaub, da schleicht ‘ne Hex mit Besen.
Jetzt hüpft sie drüben an der Wand und hat ein Handy in der Hand.
Will sie etwa die Spinnen holen, kriechend aus Ritzen und aus Bohlen.
Welch Schauer nun im Lumpi wohnt, da schiebt ‘ne Wolke sich vorn Mond,
vorbei ist schnell der Hexenspuk. Er merkt das Ganze war ein Trug,.
Ans Fenster hat ein Zweig geklopft und ist als Schatten dann gehopft.
Es hockt der Lumpi, zitter zitter, er sieht, es naht ein schwer Gewitter.
Den Kirchturm trifft ein Kugelblitz, da hält’s ihn nicht mehr auf dem Sitz.
Er weiß, vor Eichen soll man weichen, er will auch nicht die Buchen suchen.
Er rennt so schnell er kann gradaus, um Schutz zu suchen in ‘nem Haus.
Und hier im Häuschen von Frau Brill da wird er endlich wieder still.
Lumpi geht die Straße lang, da wird ihm plötzlich angst und bang.
Oh Schreck, du lieber Vater, da sitzt ein schwarzer Kater.
Läuft gleich von links nach rechts, und das bedeutet schlechts.
Da löst er das Problem, muß einfach rückwärts gehn,
dann kreuzt das Vieh nach links, man weiß, dass Glück dies bringt’s.
Sofort würde der Konstantin als Römer in die Schlachten ziehn,
denn er ist kampfbereit und schnell, ein kleiner mutiger Gesell.
Doch Ungeheuer sind sein Graus, vor diesen reißt er lieber aus.
Da kommt der Lumpi, und der spricht: “Mann, Ungeheuer gibt es nicht!
Denn alles, was auf Erden kräucht, was krabbelt, hüpft und trabt und fleucht,
was grunzt und bellt und weint und lacht, das hat der liebe Gott gemacht.”
Da denkt der Fritz, der böse Range: “Dem mach ich doch noch Angst und Bange.” Und grade schlägt es Mitternacht, als Lumpi plötzlich aufgewacht.
Und wie man deutlich sehen kann, ist an der Tür der schwarze Mann.
Dem Lumpi graust es fürchterlich, er denkt: “Oh weh, gleich holt er mich.”
Da stürmt herein der freche Fritz, lacht schallend; “Das ist bloß ein Witz!
Ein Handschuh ist nur angeklebt, der Kopf nur in ‘nem Kürbis lebt.”
Doch Lumpi findet’s gar nicht gut, weil man sich schrecklich gruseln tut.
“Laß solche Scherze bitte sein, sie bringen doch nur Angst und Pein.”
Ei gucke, was kommt da heran, ‘nen Ufo mit ‘nem kleinen Mann.
Vielleicht ist das ja ein Spion, gleich kommt die ganze Divison
Und überfällt den Erdenball, futsch sind wir dann auf jeden Fall.
Dies Kerlchen doch bedroht mich kaum, es ist ja nur ein bunter Traum.
Der Hühnermann , der Hühnermann fällt lauernd kleine Kinder an.
Sie mögen jammern oder schrein, er beißt sie fest in Arm und Bein.
Und nach dem Biß da steckt er gleich sie mittenrein ins Hühnerreich.
Dort müssen sie ihm dienen schön, nur gackern dürfen sie und krähn.
Der Stefan hat ihn auch gekannt und ist vor ihm schnell weggerannt. Doch Lumpi hat ihm Mut gemacht, das war ja doch nur ausgedacht.
Doch da, ein Trommeln, schrilles Pfeifen, Masken wollen nach ihm greifen.
Da brauchte man schon großen Mut, damit es ein’m nicht gruseln tut.
Doch hier kann man ganz ruhig bleiben, es ist nur Basler Faschingstreiben.
Die Monster gehen von Haus zu Haus und treiben so den Winter aus. . Da hat der Lumpi nur gelacht und voller Eifer mitgemacht.
So ist’s mit allen Gruselmären. Man kann sie alle sich erklären.
Mal denken ist doch nicht so schwer, dann gruselt man sich auch nicht mehr.
Lumpi eiltet heim im Saus.
Abenteuer ist nun aus.