05 Lumpis Reise in die Vergangenheit.
Lumpi, wollt’ sich just soeben in sein Kuschelbett begeben,
beschließt nun seinen Tageslauf, zieht nur noch den Wecker auf.
Doch vor Müdigkeit ganz dumm, dreht er’s Schräubchen falsch herum.
Merkt – oh Schrecken – viel zu spät, dass die Zeit nun rückwärts geht.
Und in jedem Augenblick saust sie 50 Jahr’ zurück.
(2ooo)
So wird’s am Himmel wieder still, weil niemand mehr zum Monde will.
Und von diesen Mars-Raketen, hört man keinen Menschen reden.
Ein Düsenklipper!! Schon ist weg er, da seht den letzten Doppeldecker.
Lindbergh – alle staunen sehr – fliegt als Erster übers Meer. (19o2)
Turmhoch treibt nun friedlich hin das Luftschiff von Graf Zeppelin.
(1900)
Auch die Straßen sind ganz leer, man sieht gar kein Auto mehr.
Doch dahinten – unerhört – fährt ein Wagen ohne Pferd.
Siehst Du es, ein jeder kennt’s, das Mobil von Daimler-Benz.
Will’st Du das Benzin Dir kaufen, musst zur Apotheke laufen.
Sind die Räder zwar aus Holz, ist Herr Benz doch mächtig stolz,
und sein kleines Töchterlein, die Mercedes, steigt schnell ein.(1886)
(1886)
Und schau, dieser brave Mann, er hat einen Harnisch an (Küraß),
und es ist, das merke Dir, auf dem Pferd ein Kürassier.
Fähnrich Lumpi, dieser Lümmel, schaut auf dieses Kampfgetümmel.
Reiterschlacht bei Mars-La-Tour, es bekämpft mit viel Bravour
Ahnherr Traugott hoch zu Roß säbelschwingend drei Franzos’.
(1870)
Lumpi klopft ans Bürgerhaus, schaut Herr Biedermeier raus.
Tanzt nach Menuettes Tönen Lumpi jetzt mit einer Schönen?
Was schnauft denn da von Fürth heran? Ach, die erste Eisenbahn!
Macht 30 Kilometer stündlich, ist das für Menschen noch gesündlich??
Die Pferde scheun, die Bauern leiden mit ihren Kühen auf den Weiden.
Ihr Bürger hört, ich sag es Euch, das ist doch reines Teufelszeug!
(1835)
Einen Hut trägt er nach Art des Napoleon Bonaparte. (1804)
Diesem kleinen, großen Mann ist ganz Europa untertan.
Und er nimmt sich selbst zum Lohne, schließlich noch die Kaiserkrone.
Doch was vorher war geschehen, kannst Du nächste Seite sehen.
(1804)
Lumpi, Lumpi weißt Du schon, in Frankreich ist jetzt Revolution. (1789)
Grölend zieht das Volk umher: “Wir woll’n keinen König mehr!”
Und sie bau’n ne Köpf-Maschine, nennen diese Guillotine,
ziehen dann zum Schauplatz hin und köpfen ihre Königin.
Lumpi wird wachsblaß vor Schreck, und dann läuft er ganz schnell weg.
(1789)
Doch nun macht kein Motorkrach mehr die braven Bürger wach.
Dampfmaschinen aller Sorten sind noch nicht erfunden worden.
Mit den Brüdern Montgolfier schwebt ein Ballon in luft’ger Höh’. (1780)
Ach, wer hätte je gedacht, was man später daraus macht.
(1780)
Hat man grad mit Gas gebrannt, sind nun Kerzen bei der Hand.
So im prächt’gen Lichterglanz und der schönen Damen Kranz
spielt mit Plaisir der Alte Fritz hier auf seinem Königssitz.
Rühmlich ist es da und hie’ das Flötenkonzert von Sanssouci.
Der König ruft voll Argerwöhne: “Ich höre lauter falsche Töne!”
“O Majestät, ich bitt’ verzeih, das ist der Lumpi, der ist neu.”
(1756)
Doch gegen diese Frau in Wien muß er in die Schlacht dann ziehn.
Will Lumpi für den Krieg man kaufen, doch der König lässt ihn laufen,
denn für “Lange-Kerls-Soldaten” ist er doch zu klein geraten.
(1750)
Der alte Fritz konnt’ noch viel mehr, er brachte uns die “pommes de terre”.
Erdäpfel wurden sie genannt und waren bisher unbekannt.
“Nun pflanzt sie an nach meinem Willen, sie werden Euren Hunger stillen.”
“Herr König, ach ich sage Euch, mir wird speiübel von dem “Zeuch”.
Lumpi, Du Dummkopf, ei verflucht, man ißt die Knolle, nicht die Frucht!
An einem schönen Maientag im Hradschin- Schloß im alten Prag
die Kaisertreuen Fürsten streiten sich über Unbotmäßigkeiten,
dann werfen sie, oh welcher Graus, zwei Männer schwupp zum Fenster raus.
Die landen, was sehr glücklich ist, auf einem großen Haufen Mist.
Doch ein jeder wissen mag, das war der Fenstersturz von Prag,
brachte keinem Land den Sieg, aber 30 Jahre Krieg!
(618-48)
Trommelnd, pfeifend mit Geschrei zieht ein Landsknechtshauf vorbei.
Wer sitzt da im Laternenschein, das ist doch der Wallenstein, (1626)
er studiert den Sternenlauf, doch er hält die Zeit nicht auf.
“Nacht muß sein, wenn Sterne strahlen”. Da fängt Lumpi an zu prahlen:
“Dein Wissensdurst ist sehr zu loben, ich war selbst schon mal dort oben.”
(1626)
Lumpi staunt, mit Helebarden sieht er viele Bauern warten,
auch mit Gabeln und mit Spießen woll’n sie gegen Burgen schießen.
Einen Bundschuh knüpfte er dann an seine Helebarde an,
um zu zeigen, dass auch er einer von den ihren wär’.
Und sein Ahnherr, welch ein Grausen, hängt am Galgen in Mühlhausen.
(1525)
Mit Kolumbus schifft er dann übern weiten Ozean.
Ei der Daus, was liegt denn da, das ist doch Amerika!
Lumpi wird es Angst und Bange, währt die Reise denn noch lange?
Kann er nicht die Dinge wenden, wie soll das denn bloß noch enden?
Immer muß er weiter wandern, stets von einem Ort zum andern.
(1492)
Ach, nun ist schon ohne Halt er drin im finstern Mittelalter.
Jetzt hat unser kleiner Mann gar ‘ne schwere Rüstung an,
von Kaiser Rotbart abgesandt zieht er ins gelobte Land.
Lumpi weinet bittre Tränen gefangen bei den Sarazenen.
Als ein Held kommt er dann wieder, singt zur Laute Minnelieder,
und aus ihrem Kämmerlein winkt voll Huld ein Burgfräulein.
Oh, wie gern würd’ er verweilen, doch die Zeit muß weitereilen.
(1190)
Als Knappe reist er in die Fern’ mit Herrn Dieterich von Bern.
Der, ums Gotenreich gebracht, kämpft nun in der Rabenschlacht.(553)
Lumpi sucht an jedem Ort nach dem Nibelungenhort,
ach, es ist ihm nicht zum Lachen, ringt mit Zwergen und mit Drachen.
Doch jetzt sind wir ohne Frage nur noch im Bereich der Sage.
(553)
Und man sieht nun unter ander’m ganze Völkerscharen wandern, (376)
und die ganze alte Welt wird auf einmal umgestellt.
Die Araber ziehn nach Norden, Hunnen dringen ein in Horden,
Wicki sticht nun auch in See, Lumpi ruft noch schnell “Ade”.
(376)
Nach 3 x Hunderttausend Jahren, die die Zeit zurückgefahren
sieht der Lumpi in den Steppen ‚’nen Urzeitmenschen Lasten schleppen.
Sagt zu dem Mann: “Na bitte schön, das kann doch auch leichter gehn.”
Der hat ‘nen Einfall, einen tollen. Sucht einen Baumstamm, um zu rollen,
nimmt später einen runden Stein, haut mittendrin ein Loch hinein,
hat einen Ast hindurch gesteckt und damit war das Rad entdeckt.
Das war der Menschheit größte Tat, was wär’n wir heute ohne Rad.
(Vor 300 000)
Rasch ist nun die Zeit vergangen, Lumpi jagt mit Fell behangen.
Und jetzt wird’s ganz ungeheuer, denn verschwunden ist das Feuer,
Wo ist es nur hingeraten, wie soll er grillen, kochen, braten?
Was nützet alles Holz dem Mann, wenn er’s nicht entzünden kann!
Wie die Tiere nun vertreiben, wie soll er am Leben bleiben??
Lumpi kriecht in seine Höhle, zitternd, dass die Furcht ihn quäle.
Hilfe, Hilfe, einer höre!! Wenn ich doch zuhause wäre!
(Vorzeit)
Will spiegelnd sich im See besehn, doch was ist denn mit ihm geschehn?
Ach, der Lumpi glaubt es nicht, schaut ‘nem Affen ins Gesicht.
Menschen sind noch nicht geboren, ist der Lumpi nun verloren?
“Hilfe”! ruft er ohne Pause, wäre er doch nur zuhause!
Lumpi horch, da, welcher Ton?? Läutet denn der Wecker schon?
Spring glücklich aus dem Bett heraus,
Abenteuer ist nun aus!
So wird’s am Himmel wieder still, weil niemand mehr zum Monde will.
Und von diesen Mars-Raketen, hört man keinen Menschen reden.
Ein Düsenklipper!! Schon ist weg er, da seht den letzten Doppeldecker.
Lindbergh – alle staunen sehr – fliegt als Erster übers Meer. (19o2)
Turmhoch treibt nun friedlich hin das Luftschiff von Graf Zeppelin.
(1900)
Auch die Straßen sind ganz leer, man sieht gar kein Auto mehr.
Doch dahinten – unerhört – fährt ein Wagen ohne Pferd.
Siehst Du es, ein jeder kennt’s, das Mobil von Daimler-Benz.
Will’st Du das Benzin Dir kaufen, musst zur Apotheke laufen.
Sind die Räder zwar aus Holz, ist Herr Benz doch mächtig stolz,
und sein kleines Töchterlein, die Mercedes, steigt schnell ein.(1886)
(1886)
Und schau, dieser brave Mann, er hat einen Harnisch an (Küraß),
und es ist, das merke Dir, auf dem Pferd ein Kürassier.
Fähnrich Lumpi, dieser Lümmel, schaut auf dieses Kampfgetümmel.
Reiterschlacht bei Mars-La-Tour, es bekämpft mit viel Bravour
Ahnherr Traugott hoch zu Roß säbelschwingend drei Franzos’.
(1870)
Lumpi klopft ans Bürgerhaus, schaut Herr Biedermeier raus.
Tanzt nach Menuettes Tönen Lumpi jetzt mit einer Schönen?
Was schnauft denn da von Fürth heran? Ach, die erste Eisenbahn!
Macht 30 Kilometer stündlich, ist das für Menschen noch gesündlich??
Die Pferde scheun, die Bauern leiden mit ihren Kühen auf den Weiden.
Ihr Bürger hört, ich sag es Euch, das ist doch reines Teufelszeug!
(1835)
Einen Hut trägt er nach Art des Napoleon Bonaparte. (1804)
Diesem kleinen, großen Mann ist ganz Europa untertan.
Und er nimmt sich selbst zum Lohne, schließlich noch die Kaiserkrone.
Doch was vorher war geschehen, kannst Du nächste Seite sehen.
(1804)
Lumpi, Lumpi weißt Du schon, in Frankreich ist jetzt Revolution. (1789)
Grölend zieht das Volk umher: “Wir woll’n keinen König mehr!”
Und sie bau’n ne Köpf-Maschine, nennen diese Guillotine,
ziehen dann zum Schauplatz hin und köpfen ihre Königin.
Lumpi wird wachsblaß vor Schreck, und dann läuft er ganz schnell weg.
(1789)
Doch nun macht kein Motorkrach mehr die braven Bürger wach.
Dampfmaschinen aller Sorten sind noch nicht erfunden worden.
Mit den Brüdern Montgolfier schwebt ein Ballon in luft’ger Höh’. (1780)
Ach, wer hätte je gedacht, was man später daraus macht.
(1780)
Hat man grad mit Gas gebrannt, sind nun Kerzen bei der Hand.
So im prächt’gen Lichterglanz und der schönen Damen Kranz
spielt mit Plaisir der Alte Fritz hier auf seinem Königssitz.
Rühmlich ist es da und hie’ das Flötenkonzert von Sanssouci.
Der König ruft voll Argerwöhne: “Ich höre lauter falsche Töne!”
“O Majestät, ich bitt’ verzeih, das ist der Lumpi, der ist neu.”
(1756)
Doch gegen diese Frau in Wien muß er in die Schlacht dann ziehn.
Will Lumpi für den Krieg man kaufen, doch der König lässt ihn laufen,
denn für “Lange-Kerls-Soldaten” ist er doch zu klein geraten.
(1750)
Der alte Fritz konnt’ noch viel mehr, er brachte uns die “pommes de terre”.
Erdäpfel wurden sie genannt und waren bisher unbekannt.
“Nun pflanzt sie an nach meinem Willen, sie werden Euren Hunger stillen.”
“Herr König, ach ich sage Euch, mir wird speiübel von dem “Zeuch”.
Lumpi, Du Dummkopf, ei verflucht, man ißt die Knolle, nicht die Frucht!
An einem schönen Maientag im Hradschin- Schloß im alten Prag
die Kaisertreuen Fürsten streiten sich über Unbotmäßigkeiten,
dann werfen sie, oh welcher Graus, zwei Männer schwupp zum Fenster raus.
Die landen, was sehr glücklich ist, auf einem großen Haufen Mist.
Doch ein jeder wissen mag, das war der Fenstersturz von Prag,
brachte keinem Land den Sieg, aber 30 Jahre Krieg!
(618-48)
Trommelnd, pfeifend mit Geschrei zieht ein Landsknechtshauf vorbei.
Wer sitzt da im Laternenschein, das ist doch der Wallenstein, (1626)
er studiert den Sternenlauf, doch er hält die Zeit nicht auf.
“Nacht muß sein, wenn Sterne strahlen”. Da fängt Lumpi an zu prahlen:
“Dein Wissensdurst ist sehr zu loben, ich war selbst schon mal dort oben.”
(1626)
Lumpi staunt, mit Helebarden sieht er viele Bauern warten,
auch mit Gabeln und mit Spießen woll’n sie gegen Burgen schießen.
Einen Bundschuh knüpfte er dann an seine Helebarde an,
um zu zeigen, dass auch er einer von den ihren wär’.
Und sein Ahnherr, welch ein Grausen, hängt am Galgen in Mühlhausen.
(1525)
Mit Kolumbus schifft er dann übern weiten Ozean.
Ei der Daus, was liegt denn da, das ist doch Amerika!
Lumpi wird es Angst und Bange, währt die Reise denn noch lange?
Kann er nicht die Dinge wenden, wie soll das denn bloß noch enden?
Immer muß er weiter wandern, stets von einem Ort zum andern.
(1492)
Ach, nun ist schon ohne Halt er drin im finstern Mittelalter.
Jetzt hat unser kleiner Mann gar ‘ne schwere Rüstung an,
von Kaiser Rotbart abgesandt zieht er ins gelobte Land.
Lumpi weinet bittre Tränen gefangen bei den Sarazenen.
Als ein Held kommt er dann wieder, singt zur Laute Minnelieder,
und aus ihrem Kämmerlein winkt voll Huld ein Burgfräulein.
Oh, wie gern würd’ er verweilen, doch die Zeit muß weitereilen.
(1190)
Als Knappe reist er in die Fern’ mit Herrn Dieterich von Bern.
Der, ums Gotenreich gebracht, kämpft nun in der Rabenschlacht.(553)
Lumpi sucht an jedem Ort nach dem Nibelungenhort,
ach, es ist ihm nicht zum Lachen, ringt mit Zwergen und mit Drachen.
Doch jetzt sind wir ohne Frage nur noch im Bereich der Sage.
(553)
Und man sieht nun unter ander’m ganze Völkerscharen wandern, (376)
und die ganze alte Welt wird auf einmal umgestellt.
Die Araber ziehn nach Norden, Hunnen dringen ein in Horden,
Wicki sticht nun auch in See, Lumpi ruft noch schnell “Ade”.
(376)
Nach 3 x Hunderttausend Jahren, die die Zeit zurückgefahren
sieht der Lumpi in den Steppen ‚’nen Urzeitmenschen Lasten schleppen.
Sagt zu dem Mann: “Na bitte schön, das kann doch auch leichter gehn.”
Der hat ‘nen Einfall, einen tollen. Sucht einen Baumstamm, um zu rollen,
nimmt später einen runden Stein, haut mittendrin ein Loch hinein,
hat einen Ast hindurch gesteckt und damit war das Rad entdeckt.
Das war der Menschheit größte Tat, was wär’n wir heute ohne Rad.
(Vor 300 000)
(Vorzeit)
Rasch ist nun die Zeit vergangen, Lumpi jagt mit Fell behangen.
Und jetzt wird’s ganz ungeheuer, denn verschwunden ist das Feuer,
Wo ist es nur hingeraten, wie soll er grillen, kochen, braten?
Was nützet alles Holz dem Mann, wenn er’s nicht entzünden kann!
Wie die Tiere nun vertreiben, wie soll er am Leben bleiben??
Lumpi kriecht in seine Höhle, zitternd, dass die Furcht ihn quäle.
Hilfe, Hilfe, einer höre!! Wenn ich doch zuhause wäre!
Will spiegelnd sich im See besehn, doch was ist denn mit ihm geschehn?
Ach, der Lumpi glaubt es nicht, schaut ‘nem Affen ins Gesicht.
Menschen sind noch nicht geboren, ist der Lumpi nun verloren?
“Hilfe”! ruft er ohne Pause, wäre er doch nur zuhause!
Lumpi horch, da welcher Ton?? Läutet denn der Wecker schon?
Spring glücklich aus dem Bett heraus,
Abenteuer ist nun aus!