Vom alten Kirchturm schlägt es acht, der Papagei krächzt “Gute Nacht.”
Lumpi schläft in seinem Häuschen, träumt von Höhlen, Öl und Mäuschen.
Ach, was würde er drum geben, könnt er mal zum Himmel schweben,
zu den Sternen und zum Mond, der da droben friedlich thront.
Und sogleich verwebt die Zeit Märchenwelt und Wirklichkeit.
Einen Kondor kann man sehn auf des Lumpis Bettchen stehn.

Vogel spricht: “Komm, steige auf, ich trage dich zu Höhn hinauf.
Doch kaum hat Lumpi Platz genommen, da ist es ihm so vorgekommen,
dass, was sich um nen Kondor handelt sich flugs in ‘ne Concorde verwandelt,
die trüg’ ihn schneller als der Schall zum Himmel in das große All.
Fliegt über Wolken, die von der Erde aussehn wie eine Schäfchenherde.

Unser Lumpi der ist klug, trägt jetzt einen Raumanzug.
Zuerst will er zu Petrus gehen, ihn beim Wettermachen sehn.
Petrus sitzt vor tausend Hebeln, will die Erde grad vernebeln,
Lumpi hat nun Lust inzwischen, auch ein bisschen mitzumischen.
Petrus schimpft: “Bist Du verrückt, hast den Schneeknopf jetzt gedrückt,
Lumpi, Lumpi, laß das sein, im Sommer darf es doch nicht schnein!”

Um es wieder gut zu machen, drückt er ein paar andre Sachen.
Na, da haben wir die Chose, es entsteht ‘ne Sturmwindhose!
Petrus schmeißt ihn – oh welch Graus -aus der Wetterkammer raus.

Lumpi kann’s nicht unterkriegen, will nun schnell zur Sonne fliegen.
Doch wie er so des Weges schaut, sieht er nen Stoppschild aufgebaut,
das lauthals warnt: “Halt, Lumpi, Schluß, sonst geht’s Dir so wie Ikarus.
Die Sonne ist so glühend heiß, da schmilzt Du weg wie Himbeereis.

Lumpi meint, er würde gerne nun begucken mal die Sterne.
So besucht er einen jeden sonnumkreisenden Planeten.
Jupiter, Poseidons Sohn, sitzet auf dem Götterthron,
groß und hell kann er sich zeigen mitten im Planetenreigen.
Der Saturn hat ‘nen gewalt’gen Hula-Huppreif um die Taillen.
Venus die gefällt ihm sehr, und der Abschied fällt ihm schwer.

Der Mann im Mond ist so allein, ich will mal sein Begleiter sein.
Doch Lumpi wundert sich gar sehr, so einsam ist der Mann nicht mehr.
Amerikaner gibt es viel, sie fahren mit nem Mondmobil
Und hüpfen wie ein Känguruh, der Mann im Mond schaut lächelnd zu.
Und dann, im Mondestageslauf, geht unten grad die Erde auf.

Am Mars hat’s Wasser einst gegeben, vielleicht befindet sich da Leben.
Lumpi wähnt zu seiner Linken, ihm drei grasgrüne Männlein winken.
Doch es gibt nur Geröll und Steine, Marsmännchen gibt es leider keine.

Am Himmel steht der große Wagen: “Der soll mich durch das Weltall tragen,”
ist der Lumpi am frohlocken, und schon sieht man ihn drin hocken.
Doch leider ist’s wie auf der Erde, der Wagen fährt nicht ohne Pferde.
Selbst wenn wir ihn dort kreisen sehn, so bleibt er doch auf ewig stehn.

Ein jeder den Orion kennt, wie man den schönen Jäger nennt,
der blind im Sonnenlicht vergeht, als Sternbild hoch am Himmel steht.
Er hatte sieben Jungfraun gerne, geblieben sind von ihm nur Sterne.

Als Jesus auf die Welt gebracht, da leuchtete in jener Nacht
ein großer Stern am Himmelzelt und ward bestaunt von aller Welt.
Die Menschen fingen an zu beten, war’n voller Furcht vor dem Kometen.
Auch heute kreisen manches mal Kometen noch durch unser All.

Lumpi kommt auf seinen Wegen nun in einen Schnuppenregen,
und er hat mit Hang’ und Bangen eine Schnuppe aufgefangen.
Sieht man solch Sternschnuppenbild, wird ein großer Wunsch erfüllt.
Und Lumpi wünscht sich gar so sehr, dass wieder auf der Erd’ er wär.

Ach, was wär es doch ein Glück, könnte er alsbald zurück,
doch kein Kondor kann ihn tragen, muß er einen Sturzflug wagen?
Da in einer Wolkenlücke sieht er eine bunte Brücke,
und auf einem Regenbogen ist er dann zurückgeflogen.

Von der Turmuhr schlägt es Acht, da ist Lumpi aufgewacht.
Weg sind alle Rückkehrsorgen, Papagei krächzt “Guten Morgen”.
Lumpi ist wieder zuhaus’.

Abenteuer ist nun aus.

Doch!!!
Am Boden liegt ein großer Stein, nanu, wie kommt denn der hinein???

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